RWO Alzey erreicht das Finale am Wartberg souverän
Beim eigenen Fußball-Blitzturnier wird der Landesligist den Erwartungen gerecht. Zum von vielen erhofften Endspiel gegen den VfL Gundersheim kommt es trotzdem nicht.
Von Claus Rosenberg
Sportredakteur Mainz
Das erste RWO-Tor der neuen Saison im Wartbergstadion: Belel Meslem (v.l.), Torschütze Max Groben, Björn Grimm und Simon Bumb bejubeln es.
(Foto: pakalski-press/Axel Schmitz)
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ALZEY - Aus dem Traumfinale beim Fußball-Blitzturnier auf dem Wartberg wurde nichts. Zwar erfüllte RWO Alzey die Erwartungen überzeugend und qualifizierte sich mit einem nie gefährdeten 4:0-Erfolg fürs Endspiel am Sonntagabend um 18 Uhr. Der VfL Gundersheim aber strauchelte im Halbfinale. Die Elf von Kevin Boos, dem ehemaligen Kapitän von RWO Alzey, unterlag TuS Hackenheim mit 4:5 (2:2) nach Elfmeterschießen.
Nach beinahe halbjähriger Fußball-Pause strömten die Zuschauer gestern Abend auf den Wartberg. Die Partie VfL Gundersheim gegen TuS Hackenheim war ausgesprochen gut besucht. Sogar der TuS Framersheim war in Mannschaftsstärke zu Gast. Geboten wurde zwar kein hochklassiges, aber ein spannendes Fußballspiel.
Ganz anders verlief das zweite Halbfinale. Frühzeitig zeichnete sich der 4:0 (2:0)-Sieg der Platzherren ab. Nach Max Groben erhöhten RWO-Kapitän Belel Meslem sowie Pascal Mohr und Max Kimnach, beide mit sehenswerten Weitschüssen, zum Endstand.
ENTSCHEIDUNG IM ELFERSCHIEßEN
Im Duell der Bezirksligisten, VfL Gundersheim vertrat Rheinhessen, TuS Hackenheim die Untere Nahe, verlor die Elf von Kevin Boos im Elfmeterschießen. Nach regulärer Spielzeit hatte es 2:2 gestanden. Damit bestreiten der VfL Gundersheim und die SG Schornsheim am Sonntag um 16 Uhr das kleine Finale beim Alzeyer Blitzturnier auf dem Wartberg.
Die Gundersheimer legten gegen Hackenheim zweimal eine Führung vor. Der Ex-Spiesheimer Timur Karais markierte das 1:0 (34.), Omran Chehab das 2:1 (68.).
Bei den Hackenheimern ragte Spielertrainer Tim Hulsey als zweifacher Torschütze raus. Er hielt seine Mannschaft mit den Treffern in der 49. und der 69. Minute im Spiel.
Phil Wesner, Dzenis Dzaferi und Meric Atsiz, alles Spieler mit RWO Alzey-Vergangenheit im Dress der Gundersheimer, konnten am Ende das Aus im Elferschießen nicht verhindern.
Kevin Boos konnte die Niederlage verschmerzen: „Elfmeterschießen kann man verlieren“, kommentierte der VfL-Coach und gewann dem Schicksal sogar eine positive Seite ab. Nächste Woche nämlich trifft sein Team beim Turnier in Rüssingen auf hochklassige Gegner. Da wäre Alzey am Sonntag dann vielleicht sogar ein Hochkaräter zu viel gewesen.
RWO Alzey trifft nun am Sonntag um 18 Uhr im Endspiel auf den TuS Hackenheim. Die SG Schornsheim misst sich zuvor um 16 Uhr im kleinen Finale mit dem VfL Gundersheim.
Der Landesligist sprühte beim ersten Auftritt im heimischen Stadion vor Spielfreude. Das Team ruhte sich nie auf seinem Vorsprung aus, sondern erarbeitete sich eine Reihe weiterer guter Abschlussmöglichkeiten. So standen am Ende nicht nur die vier Tore zu Buche, sondern auch ein annullierter Abseitstreffer sowie vier Alu-Knaller. „Das ist der Vorteil eines breiten Kaders. Keiner kann sich ausruhen“, kommentierte RWO-Coach Max Kimnach das unermüdliche Anlaufen seiner Spielgefährten, die in den 90 Minuten viel Unterhaltung boten. Trotz der langen Pause, die hinter ihnen lag und ihre Spuren hinterließ. So stellte RWO-Stürmer Björn Grimm fest: „Keine Mannschaft steht schon in vollem Saft. Es wird brauchen, bis die Form wieder wie vor der Corona-Pause ist“.
Dank des breiten Kaders konnten die Alzeyer die Belastung dieser 90 Minuten auf viele Beine verteilen. Auffällig dabei: Obwohl viele Spieler eingewechselt wurden, blieb der Spielfluss erhalten. Und das gegen den bislang stärksten Gegner, dem die Alzeyer in dieser Vorbereitung begegnet sind.
Die SG Schornsheim/Undenheim enttäuschte auf den ersten Blick. Die Elf brachte nie auf den Platz, dass sie den Anspruch hat, sich in der kommenden Runde für die Bezirksliga qualifizieren zu wollen. Dem Eindruck widersprach Trainer Dennis Steinbrecher: „Mit der ersten Hälfte war ich sehr zufrieden“. Und zwar in Anbetracht der vielen Verletzten, die zu ersetzen seien: „Im Pokalhalbfinale gegen Celtic Worms waren es noch elf, jetzt zum Glück nur noch sechs“. Für die hohe Verletztenquote macht er die lange Corona-Pause aus. Es seien Muskelprobleme, die viele Spieler beklagten. Mit dem Phänomen habe er nicht gerechnet. Woher auch? Eine so lange Pause wie diesmal wegen Corona hat noch kein Trainer erlebt. Es fehlt an Erfahrungswerten.