Seit 2013 kämpft Tobias Schober (am Boden), hier gegen SG Bechtolsheims Timo Boicenco, im Namen der Spielgemeinschaft Flomborn/Ober-Flörsheim. Archivfoto: photoagenten/Axel Schmitz
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FLOMBORN/OBER-FLÖRSHEIM - Gemeinsam in die Zukunft gehen – das ist der Wunsch der TuS Flomborn und der TSG Ober-Flörsheim. Hierfür gehen beide Fußballvereine auch gemeinsam die Zukunftsplanungen an, es wird über einen Sportplatzbau und auch über die Neugestaltung der Jugendarbeit gesprochen. Es ist klar: „Beide Vereine haben ein sehr gutes Verhältnis, wir können uns sehr gut unterhalten“, wie Gustav Sipp, Ober-Flörsheims Abteilungsleiter sagt.
Diese Kooperation besteht nunmehr schon seit dem Jahr 2013. Der Anstoß kam aus Ober-Flörsheim, die zunehmend mit Personalproblemen zu kämpfen hatten. Bei der TuS Flomborn stieß diese Anfrage auf Gegenliebe. TuS-Vorsitzender Kai Babel beschreibt: „Für eine Mannschaft hatten wir zu viele Spieler und für zwei Mannschaften hatten wir zu wenig Spieler.“ Demnach war es ein Bestreben der Partnerschaft, zwei Teams am Spielbetrieb teilnehmen lassen zu können. Des Weiteren gehörte der Aufstieg in die B-Klasse zu den Plänen der Klubs. Beides funktionierte.
Allerdings ist die Hoffnung auf eine Etablierung in der B-Klasse noch nicht ganz eingetroffen. „Wir spielen dieses Jahr wieder gegen den Abstieg“, merkt Sipp an. Das, so der Abteilungsleiter weiter, „wollten wir eigentlich nicht.“ Eine Tatsache, die jedoch auch mit der Entwicklung von Ober-Flörsheimer Fußballern zu tun hat. Spieler wie Maximilian Sipp, Timo Rössel (beide VfL Eppelsheim) oder Sebastian Schröder (VfL Gundersheim) haben sich wegen ihres Leistungsvermögens umorientiert, spielen eben nicht bei der SG, sondern in den umliegenden Vereinen. Das hat Folgen für die Struktur der SG. Kaum noch Ober-Flörsheimer sind im Team, das Verhältnis hat sich von „50:50“ auf „90:10“ zugunsten der Flomborner verschoben.
DIE SERIE
Für manche Vereine sind Fußball-Spielgemeinschaften die letzte Chance, den Spielbetrieb aufrechtzuerhalten. Es gibt Beispiele, in denen das gut funktioniert. Es gibt aber auch Kooperationen, die scheiterten. In der Serie „Die SG – Modell der Zukunft“, greifen wir fünf Beispiele auf.
Bisher erschienen: Die SG Lonsheim/Spiesheim (23.2.).
Der TSG Ober-Flörsheim fehlen Einnahmen, was die Situation der Fußballabteilung erschwert. Die TSG muss einen sehr hohen Aufwand betreiben, um Teil der Spielgemeinschaft sein zu können. Wie Sipp erläutert, deckt die TSG die Kosten mit der Veranstaltung von Festen. „Es wird aber immer schwieriger, ehrenamtliche Helfer zu finden“, sagt er und nimmt auch den „jungen“ TSG-Vorstand in die Pflicht. „Ich bin bereit zu unterstützen, aber sie müssen das in die Hand nehmen. Sie können noch etwas bewegen.“
Eine Chance für den Verein sieht Sipp im Bau des neuen Kleinspielfeldes, mit dem 2019 zu rechnen sein dürfte. „Da können wir einen Neuanfang starten, es sind genug Buben da.“ Das gibt dem Klub eine Perspektive, die einen solch hohen Aufwand rechtfertigt. Für die weitere Zukunft ist aber auch ein neues Spielfeld für die Aktiven und die älteren Junioren-Jahrgänge unabdingbar. Doch bislang ließ sich das nicht realisieren. „Fakt ist: Die Planung für die nächste Saison gehen wir gemeinsam an“, so Babel. Bei der SG Flomborn/Ober-Flörsheim muss derzeit eben von Jahr zu Jahr gedacht werden.