Verbandsligist verliert in Zeiskam 0:2 und spielt ab sofort in der Abstiegsrunde. Dort soll die Mannschaft reifen. Der Trainer ist zuversichtlich.
ZEISKAM - Der TSV Gau-Odernheim hat die Teilnahme an der Aufstiegsrunde der Fußball-Verbandsliga verpasst. Ein Dreier bei Jahn Zeiskam hätte genügt, doch der ungeschlagene Spitzenreiter bewies bei seinem 2:0 (1:0)-Sieg, was ihn ausmacht. Es bleibt bei sechs Gegentoren aus 16 Partien, kein Team holt pro geschossenem Tor auch nur annähernd so viele Punkte.
"Wir hatten vier Großchancen, und Zeiskam macht das Tor", fasst Kapitän Daniel Diel die erste Halbzeit zusammen. Nachdem die Platzherren kurz nach Anpfiff bei einer Ecke gefährlich wurden, übernahm der TSV das Kommando. Fabio Moreno Fell und Leon Robinson scheiterten in Eins-gegen-Eins-Situationen am gut herauskommenden Kai Anschütz, der auch Jonathan Maiers Schuss aus dem Eck fischte. Jakob Friedrich versuchte es per Fallrückzieher. Dann verteidigte der TSV einmal nach eigenem Einwurf zu zögerlich, und schon bejubelte Max Lichti das Pfälzer Führungstor (44.).
In der Pause und vor allem danach ratterten die Köpfe. Die Aussicht, siegen zu müssen, das scheinbar per unsichtbarem Schutzschild versperrte Tor, die Erinnerung an das 0:1 aus der Hinrunde, wo man lange erfolglos anlief - der Glaube schwand mehr und mehr, wie Diel beobachtet hat. Als sich Zeiskam dann sauber durchspielte und Henrik Streib das 2:0 machte (72.), war die Partie gelaufen. "Wir haben es immer wieder versucht und wirklich kein schlechtes Spiel gemacht, aber sie haben es souverän wegverteidigt."
"Nach dem Spiel waren die Jungs sehr geknickt", berichtet Diel, "aber wenn sie sehen, wie viele Punkte wir mitnehmen, sieht die Welt wieder anders aus." Der Keeper betont das Positive: "Von unserem 27-Mann-Kader waren 25 da, einer war beruflich verhindert und einer im Urlaub. Die Leistung macht Mut. Wir holen die Punkte, die wir noch brauchen." In Zeiskam darf man nun wirklich verlieren, die Pleite bei Schlusslicht Schifferstadt wirkt im Rückblick ungleich bitterer.
Weg des Teams fängt
laut Trainer erst an
Und wer weiß, wozu es gut ist. "Wenn wir vor einem Jahr gewusst hätten, dass wir mit so vielen Punkten in die Abstiegsrunde gehen, wären wir zufrieden gewesen", sagt der sportliche Leiter Benjamin Wilhelm. "Jetzt müssen wir uns in der Abstiegsrunde beweisen." Das werde keinesfalls ein Selbstläufer. Und es verschafft der jungen Mannschaft wertvolle Erfahrungswerte, die bei sicherem Ligaverbleib in der Aufstiegsrunde so wohl nicht anfallen würden.
"Das werden eklige Spiele gegen Gegner, die um jeden Punkt kämpfen", sagt Wilhelm, "das können die Spieler mitnehmen. Der Weg dieser Mannschaft fängt erst an." Etwa 70 Prozent des Kaders haben schon für die neue Saison zugesagt, möglichst große Kontinuität ist das Ziel. Und man könne ja auch Erster der Abstiegsrunde werden.
TSV Gau-Odernheim: Diel - Schubach, Hofmann (80. Knell), Friedrich, Maurer - Maier, Robinson - Gerhardt (88. Diallo), Mathis (72. Yasar), Dimitrijevic (60. Gualtieri) - Moreno Fell.