FV Flonheim in der Fußball-B-Klasse auf der Überholspur
Lange hinkten die Adelbergern ihren eigenen Ansprüchen hinterher. Das hatte gute Grunde, wie Trainer Dominik Becker erläutert. Nun aber geht es endlich aufwärts.
Von Alexander Schlögel
Sebastian Jan Strzelczyk schickt den Ball auf dem Weg zu Flonheims 3:0. Der Wendelsheimer Richard Roth (rechts) kommt einen Schritt zu spät.
(Foto: pakalski-press/Axel Schmitz)
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WENDELSHEIM - So schnell kann es in einer engen Liga wie der Fußball-B-Klasse Alzey-Worms Nord mit nur acht Mannschaften gehen: Erst drei Wochen ist es her, dass der FV Flonheim/TV Lonsheim mit gerade einmal fünf Punkten aus sechs Spielen auf dem vorletzten Platz lag. Dann gewann das Team die letzten drei Spiele und die Spielgemeinschaft liegt auf einmal mit 14 Punkten auf Platz drei.
So langsam wird es den eigenen Ansprüchen gerecht. Und auch der Favoritenrolle, die es von der Konkurrenz aufgrund des ersten Platzes in der letztjährigen abgebrochenen Saison zugesprochen bekommen hatte. Doch warum brauchte das Team in dieser Spielzeit so lange, um endlich in die Spur zu kommen? „Es lief anders als erwartet“, gibt Trainer Dominik Becker zu. „Wir hatten es genauso erwartet wie in der letzten Saison, eher noch ein bisschen besser, weil wir personell keine großen Veränderungen hatten, eher noch ein bisschen Zuwachs durch die Spielgemeinschaft, und wollten wieder oben angreifen.“
Zu Beginn der Saison habe die Mannschaft aber erhebliche Ausfälle durch Verletzungen und Krankheiten verbuchen müssen. Kapitän Timo Roß fehlt, auch Becker selbst als Stamm-Torwart des Teams fällt bereits die ganze Runde aus (linkes Innenband im Knie angerissen). Dazu fehlten mehrere weitere wichtige Spieler. „Wir mussten immer andere Formationen spielen lassen und es hat gebraucht, bis sich das eingependelt hat“, so Becker.
Verlegte Spiele – teilweise wegen Corona-Fällen beim Gegner oder aufgrund von Feiern eigener Spieler – trugen ihr Übriges zum Tabellenbild bei. „Wir hatten immer relativ viele Chancen, haben die aber nicht konsequent genutzt. Hinten gab es Stockfehler, dann sind wir hektisch geworden“, schildert Becker, warum es lange nicht lief.
Das Lazarett hat sich in den zurückliegenden Wochen deutlich gelichtet – dies macht sich nun auch an den Ergebnissen bemerkbar. Zuletzt ließ das Team einem 4:1-Sieg beim FC Wörrstadt einen 7:2-Erfolg bei der SG Wendelsheim/Kriegsfeld folgen. „Das ist der höchste Sieg in meiner bisherigen Amtszeit“, bemerkt Becker, der jetzt in der dritten Saison am Ruder ist. „Die Jungs hatten Bock drauf zu zeigen, dass sie auch hoch gewinnen können.“ Zudem habe man in den wichtigen Situationen Geduld bewiesen.
Hervorheben bei der Aufholjagd möchte Becker vor allem Neuzugang Daniel Granat, der mit sieben Toren auf Platz zwei in der Torjägerliste steht: „Ich habe noch nie einen Spieler gesehen, der so kopfballstark ist, selbst in der Verbandsliga nicht.“ Überrascht gewesen sei er auch von A-Jugend-Spieler Philipp Heyden, der in Wendelsheim nach seiner Einwechslung traf. „Er hatte in Albig einen Elfmeter verursacht, sich dann wieder anzubieten und den Mumm zu haben, sich zu beweisen, finde ich klasse.“
Für die nächsten Spiele ist Becker optimistisch: „Jeder Gegner hat jetzt Respekt vor uns.“ Vom Erreichen der Aufstiegsrunde ist er überzeugt: „Da wollen Mannschaft, Vorstand und der ganze Verein hin.“