Der Nachwuchs des Fußball-Bezirksligisten ist in dieser Saison erfolgreicher denn je. Jugendkoordinator Christian Becker und der Verein sind stolz ob dieser Entwicklung.
Von Martin Imruck
Freier Mitarbeiter
Den Aufstieg haben die D-Junioren des FSV Saulheim (in Weiß), hier gegen den FC Nackenheim, schon sicher. Die Meisterschaft dürfte folgen.
(Foto: pakalski-press/Axel Schmitz)
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SAULHEIM - Das gab es in Saulheim mutmaßlich noch nie! Insgesamt drei Nachwuchsteams des FSV können die laufende Spielzeit als Staffelsieger beenden. „Wir sind selbst völlig begeistert”, sagt Christian Becker. Der Jugendkoordinator des Fußball-Bezirksligisten musste sich zunächst bei den Alteingesessenen im Verein erkundigen, bevor er voller Stolz sagen kann: „An mehr als eine Meisterschaft pro Saison konnte sich tatsächlich niemand erinnern.” Insofern stehe im 76. Jahr der Clubgeschichte wahrhaft Historisches an.
Erster Saulheimer Titelgewinn seit 2006
„Zuletzt ist 2006 eine D-Jugend Meister geworden”, weiß Becker. Die seitdem anhaltende Ebbe wird nun mit einer regelrechten Titelflut beendet. Die B-Junioren feierten in der Kreisliga am vergangenen Sonntag die Meisterschaft, die D-Junioren bereits in der Woche davor den Aufstieg in die Kreisliga. Folgen kann diesem Beispiel nun auch noch die E1.
So schön diese Erfolge für die Betroffenen auch sind, für den Verein steht ganz klar etwas anderes an erster Stelle: „Unsere Hauptziel bleibt weiterhin, allen Kindern und Jugendlichen eine Spielmöglichkeit zu bieten”, erklärt Christian Becker, der vor vier Jahren den neuen Posten als Koordinator antrat, um den langjährigen Jugendleiter Tobias Ebling zu unterstützen.
„Mit dem neuen Vorstand sind wir damals angetreten, um die Jugendarbeit zu forcieren”, sagt Becker. Dass man seit nunmehr zwei Jahren alle Altersklassen besetzt hat, in einigen Bereichen sogar zwei- oder dreifach, sei der „wahre Erfolg”.
Eine entscheidende Rolle spielte in dieser Entwicklung auch der neue Kunstrasenplatz. „Das hat uns definitiv einen Schub gegeben”, sagt der Saulheimer. Auch der Jugendförderverein und sein Projekt „Junior Coach”, bei dem B- und A-Jugendliche an der Seite von erfahrenen Trainern quasi herangezogen werden, hätten sich bewährt.
Gleichermaßen scheint das vor vier Jahren aufgesetzte Jugendkonzept zu fruchten. „Wir wollen so viele Spieler wie nur möglich in den Aktivenbereich bringen.” Dass das gelingen kann, davon zeugen vier A-Jugendliche, die bereits jetzt in der ersten Mannschaft des FSV zum Einsatz gekommen sind. Damit der Sprung nicht so groß wird, soll es mittel- und langfristig mit den C- bis A-Junioren in die Landesliga gehen. „Die größte Herausforderung ist, da einen gesunden Mittelweg zu finden und alle mitzunehmen”, wissen die Verantwortlichen von den teils starken Leistungsschwankungen der einzelnen Jahrgänge. „Wir werden definitiv nicht mit aller Gewalt die höhere Liga anpeilen, sondern nur, wenn es auch Sinn macht”, sagt Christian Becker. In der B-Jugend etwa sei der Sprung in die Landesliga für den nachrückenden Jahrgang aus der Kreisklasse einfach zu groß.
Als Glücksgriff habe sich in den Altersklassen oberhalb der E-Jugend dafür die Zusammenarbeit mit Teilen des einstigen FJFV Rheinhessen-Mitte (Udenheim, Schornsheim und Spiesheim) herausgestellt. „Da profitieren wir vom gegenseitigen Austausch”, hält Becker fest. Weil die Auswirkungen der Pandemie allenfalls Randerscheinungen sind, blüht die Jugendabteilung des FSV so richtig auf. „Das liegt aber natürlich auch sehr stark an den engagierten Trainern, die über die Lockdowns den Kontakt gewahrt und das Angebot aufrecht erhalten haben”, adelt Christian Becker alle Übungsleiter, die auch am Zulauf aus den umliegenden Ortschaften ihren Anteil haben. „Die Sichtweise auf den Verein und seine Jugendarbeit hat sich komplett geändert. Ein größeres Kompliment kann man uns nicht machen”, hält der Jugendkoordinator völlig unabhängig vom sportlichen Erfolg zufrieden fest.