Drei-Staffel-Modell in B-Klassen Alzey-Worms überzeugt nicht
Der Play-off-Modus im Amateurfußball ist umstritten. Im Kreis Alzey-Worms offenbaren sich in der zweittiefesten Ebene die Schwächen. Nur in einer Staffel ist es wirklich spannend.
Von Claus Rosenberg
Sportredakteur Mainz
FSV Abenheims Erik Schied (rechts) und Matthias Rink vom TV Dautenheim duellierten sich am vergangenen Sonntag in der B-Klasse-Mitte.
(Foto: pakalski-press/ Christine Dirigo)
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ALZEY - Wenn der Fußball infolge der Pandemie Schaden genommen hat, dann in den Alzeyer-Wormser B-Klassen. Jetzt, wo die Play-offs laufen, werden die Schwächen der Drei-Staffel-Lösung deutlich.
Zwei schon fast Meister
Es ist noch nicht Ostern, da stehen in zwei der drei Ligen die Meister bereits fest. Im Süden ist Nibelungen Worms mit 18 Punkten und 21:0 Toren nur noch auf dem Papier einzuholen. In der Mitte liegt TuS Framersheim II ähnlich komfortabel in Front. Spannung birgt nur noch die Entscheidung in der B-Klasse Süd, wo hinter der SG Nieder-Wiesen/Oberwiesen/Erbes-Büdesheim alle drei weiteren Teams zumindest noch vom Titelgewinn träumen können.
Nur die Ersten steigen auf
Entgegen des Vor-Corona-Modells, wo die Klubs nur auf zwei Staffeln verteilt waren und die Vizemeister eine bedingte Aufstiegschance hatten, gilt diesmal: Nur die Meister steigen in die A-Klasse Alzey-Worms auf. Die Aufstiegsspiele zwischen den Zweiten, die in der Vergangenheit immer Publikumsmagnete waren, entfallen. Das ist besonders ärgerlich für die Süd-Gruppe, die in dieser Saison von Nibelungen Worms dominiert wird. Eben weil es Spielzeiten mit solch überlegenen Teams gibt, hat man vor Jahren im Südwestdeutschen Fußballverband den Tabellen-Zweiten das bedingte Aufstiegsrecht eingeräumt. TuS Hochheim, Rhenania Rheindürkheim und der SV Leiselheim spielen in dieser Saison wahrscheinlich nur um die goldene Ananas, nachdem sie sich für die Aufstiegsrunde qualifiziert haben.
In der Mitte war nicht damit zu rechnen, dass TuS Framersheim II eine derart sensationelle Runde spielt. Der FSV Abenheim und der TV Dautenheim sind so weit abgehangen, dass es ein Wunder wäre, würden sie die Hornberger noch abfangen.
Ein echter Wettbewerb besteht nur noch in der Südgruppe. Die vier Teams sind mit Beginn dieser Meisterrunde noch eng beisammen. Die SG Weinheim/Heimersheim ist – wenn man so will – ein Opfer des außergewöhnlichen Modus. In der Hauptrunde war sie hinter Nieder-Wiesen Zweiter. In der Meisterrunde aber startet sie vom vierten, und damit letzten, Tabellenplatz. Das liegt daran, dass sie in der Hauptrunde gegen die Mitkonkurrenten der jetzigen Meisterrunde zu viele Punkte liegen ließ. Der Modus belohnte den TV Sulzheim und den TV Albig, die in der Hauptrunde gegen die Spitzenteams punkteten. Ausrutscher gegen schwächere Teams fielen indes nichts in Gewicht. Das ist ein Fakt, den man gutheißen kann, aber nicht gutheißen muss.
Spielpläne mit Pausen
Die drei B-Klassen-Meisterstaffeln sind mit drei, vier und vier Mannschaften bestückt. Das hat einen luftigen Spielplan bis zum Saisonende Anfang Juni zur Folge. Sportlich ist das suboptimal, weil die Mannschaften in keinen Spielrhythmus kommen. Es ist aber auch nicht zuschauerfreundlich. Es fehlen die Routinen, die den Fußball üblicherweise auszeichnen.