Wegen einer Arthrose spielte Florian Schapfel beim TSV Gau-Odernheim zuletzt meist nur mit Schmerzmittel. Der Ex-Horchheimer zieht nun die logische Konsequenz.
Von Torben Schröder
Der Antreiber des TSV Gau-Odernheim macht Schluss: Für Florian Schapfel (blaues Trikot) ist mit dem Abbruch der Saison auch die eigene Laufbahn beendet. Archivfotos: BK/Axel Schmitz
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GAU-ODERNHEIM - Karriereende nach so einer Saison? Der Abbruch der Fußball-Runde verhagelte Florian Schapfel einen anständigen Abschied auf dem Spielfeld. Die Schlüsse, die der Routinier des Verbandsligisten TSV Gau-Odernheim jetzt aber zieht, bleiben unverändert. „Ich war überrascht, wie wenig mir fehlt“, erzählt er – und hängt die Stiefel jetzt an den Nagel.
Arthrose bestärkt Entschluss zum Ende der Laufbahn
Eine wichtige Rolle spielt dabei sicher der Gesundheitszustand. Schapfel hat eine Arthrose in seinem starken linken Fuß, spürt nach Belastung Schmerzen. „Ich hatte schon letzten Sommer überlegt, aufzuhören, weil ich immer wieder Probleme mit den Knochen habe“, berichtet der torgefährliche Abräumer, „ich habe meistens mit Schmerzmitteln gespielt, das wollte ich nicht mehr.“ Mehrere Orthopäden hat der 31-Jährige aufgesucht. Das Ergebnis: „Wenn ich weiter spiele, komme ich um eine OP nicht mehr herum. Ich wollte auch noch ohne Rollator spazieren gehen können.“ Sein konsequentes Fazit: „Es ist gut so, wie es ist – es war einfach an der Zeit, aufzuhören.“
Drei Monate ohne Fußball schärfen die Sinne dafür, was man vermisst. Oder eben nicht. Denn während etwa Teamkollege Eric Wischang, der ebenso mit einem Laufbahnende geliebäugelt hatte, nach der Rückkehr auf den Trainingsplatz merkte, „was mir nach meinem Karriereende wirklich fehlen würde“, erkannte Schapfel eben: Fehlen würde ihm eher wenig.
„Die Zeit war super“, erzählt der frühere Horchheimer, der 2017 an den Petersberg gewechselt ist und mit dem Aufstieg in die Verbandsliga oder dem Pokalspiel gegen den FCK einige Highlights mitnahm. Auch „den ein oder anderen Aufstieg“ mit dem SVH zählt er zu seinen Karriere-Höhepunkten. Doch wirklich vermissen werde er „die Jungs, die Kameradschaft – gerade in den letzten drei Jahren in Gau-Odernheim hatte ich noch mal eine sehr schöne Zeit“. Sein Fazit: „Ich denke, im Nachhinein hat die Corona-Pause es mir sogar erleichtert.“ Es war direkt Schluss, ohne dass das Saison- und Karriereende Woche für Woche näher rückt.
Und ohne sentimentalen, tränenreichen Abschied auf dem Rasen. „Nächste Woche geht es mit ein paar Jungs aus der Mannschaft in den Europapark, das wird sicher lustig“, erzählt Schapfel, „und wenn ich mir in Gau-Odernheim ein Spiel angucke, gebe ich den Jungs sicher auch mal einen aus“. Als Vierjähriger begann Schapfel zu kicken. „Immer, weil es mir Spaß gemacht hat, nie für das Geld.“ Und nun? „Der Trainertyp bin ich nicht. Gau-Odernheim hat angefragt, ob ich mir so etwas wie Sportlicher Leiter vorstellen kann. Aber erst mal mache ich nichts.“ Wenn, dann käme dafür der TSV in Frage.