DEL2-Auftakt: Vier Punkte stellen die Rote Teufel zufrieden, doch der Zuschauerzuspruch bleibt in Bad Nauheim unter den Erwartungen.
BAD NAUHEIM. Das Auftakt-Wochenende in der Deutschen Eishockey-Liga 2 ist gelaufen. Viele Tore, eine noch verhaltene Zuschauer-Resonanz und teilweise überraschende Ergebnisse kennzeichneten die beiden ersten Spieltage. Sportlich betrachtet ist man beim EC Bad Nauheim mit dem bisherigen Abschneiden zufrieden. "Vier Punkte an einem Wochenende würde ich immer nehmen", sagte EC-Headcoach Harry Lange am Sonntagabend nach dem knappen 5:4-Erfolg gegen die Lausitzer Füchse.
Begonnen hatte die Saison für Bad Nauheim am Freitagabend mit einer rassigen Auseinandersetzung gegen den ambitionierten EV Landshut. Die 2160 Fans im Colonel-Knight-Stadion hatten ihre helle Freude an dem ständigen Hin und Her auf dem Eis. Was die Zuschauer freute, wurde für die Trainer eher zum Albtraum. Beide (Leif Carlsson für Landshut und Harry Lange für Bad Nauheim) klagten hinterher über die mangelnde Stabilität ihrer Abwehrreihen.
Während am Freitag für die EC-Fan-Gemeinde alles außer dem Endergebnis stimmte, herrschte am Sonntagabend nach Spielschluss eitel Freude, auch wenn der Sieg gegen Weißwasser lange Zeit auf der Kippe stand. "Ab durch die Mitte" hieß 98 Sekunden vor der Schlusssirene die Devise von EC-Kontingentspieler Jordan Hickmott, der dem Lausitzer Keeper Tobias Ancicka keine Abwehrchance ließ und die drei Punkte endgültig eintütete..
Zuvor hatten sich die Gäste heftig gegen die drohende Niederlage gewehrt. Nach 1:0- und 2:1-Führung gerieten die Schützlinge von Chris Straube zwar in einen 2:4-Rückstand, doch daraus befreiten sie sich durch konsequentes Offensiv-Eishockey in "Powerplay-Manier". Der Lohn nach dem 3:4 in Überzahl durch Peter Quenneville war nach einem starken Schlussabschnitt der Ausgleich durch Clarke Breitkreuz. "Im letzten Spielabschnitt waren wir zu passiv, aber wir haben aus zwei Chancen ein Tor gemacht und das war entscheidend", freute sich EC-Trainer Harry Lange nach einem über weite Streckensehr intensiv geführten Spiel.
Ein Schock für die Roten Teufel ist aber: Publikumsliebling Andreas Pauli hat sich am Sonntag gegen die Lausitzer Füchse schon im ersten Drittel verletzt. Bei einem unglücklichen Zusammenprall mit Torwart Tobias Ancicka hat sich der Stürmer eine tiefe Schnittwunde an der Hand zugezogen. Pauli wird am Dienstag in der BG Unfallklinik Frankfurt operiert und dem EC Bad Nauheim mindestens bis zum Jahresende fehlen. "Das ist so bitter für Andi. Welch ein unfassbares Pech", sagt Trainer Harry Lange.
"Endlich wieder Zuschauer in den Eishallen", frohlockten am Wochenende die Kassierer in den Stadien, doch so ganz scheint die "Corona-Bremse" bei den Fans noch nicht gelöst. Am Freitag knackte Kassel gegen Bad Tölz zwar die 4000er-Marke, aber nur noch Bayreuth (3333 Zuschauer) verbuchte ansonsten einen starken Besuch.
Am Sonntag hielt sich der Andrang ebenfalls in Grenzen. Zuschauerkrösus Frankfurt konnte mit seinen 3019 Besuchern eben so wenig zufrieden sein wie der EC Bad Nauheim, der im zweiten Heimspiel innerhalb von drei Tagen 1737 Fans begrüßen konnte. Bei den Bad Nauheimern hofft man jetzt auf das nächste Wochenende, wenn die Kassel Huskies zum ersten Hessenderby in der Badestadt aufkreuzen.