MAINZ - Als Gergana Georgieva die Sprachnachrichten ihrer beiden angeheiterten (Ex-)Kolleginnen hörte, platzte der Kapitänin der Zweitliga-Basketballerinnen des ASC Theresianum Mainz der Kragen. „Ich war auf 180. So ein Verhalten kann ich nicht akzeptieren“, sagte die Centerin, nachdem sich Astrid Baumgärtner und Sunniva Ferri feucht-fröhlich vom Training am Donnerstag abgemeldet hatten, weil die Weiberfastnacht zu viel Spaß machte.
Die Konsequenz: Trainer Alexander Heidbrink schmiss das Duo mit sofortiger Wirkung aus der Mannschaft. „Wir stehen als Team komplett hinter dieser Entscheidung“, betonte Georgieva. „Das ist respektlos gegenüber dem ASC, der Liga und natürlich auch gegenüber der Mannschaft. Wir sind total enttäuscht. Ich will mit den beiden nichts mehr zu tun haben.“
Zumal die Mannschaft sich erst am Dienstag gemeinsam auf die drei restlichen Spiele im Kampf gegen den Abstieg eingeschworen hatte. „Wir waren uns einig, dass es keine Ausreden mehr gibt und wir uns alle unserem großen Ziel unterordnen“, sagte Georgieva. Zumindest bei Ferri und Baumgärtner hielt der Schwur allerdings nicht sonderlich lange. „So eine Einstellung ist auch ein Grund für unsere aktuelle Situation“, ärgerte sich Georgieva. „Denn bei diesen Spielerinnen fehlt die Einstellung komplett.“
Nun müssen die Mainzerinnen in den drei verbleibenden Spielen ohne die zwei Stammspielerinnen auskommen. „Die Aufgabe ist für uns bestimmt nicht leichter geworden, aber für die Mannschaft war das vielleicht sogar besser“, sagte Georgieva. Die Centerin und Trainer Alexander Heidbrink hoffen, dass das Team nun im Heimspiel gegen Bamberg am Samstag (17.30 Uhr) zusammenrückt. „Das hat noch einmal Schwung in die Bude gebracht“, sagte Heidbrink. „Aber das Thema ist für mich jetzt abgeschlossen. Wir werden nun alles tun, um unser Ziel zu erreichen.“
Dabei spielt die Partie gegen den Tabellenzweiten Bamberg aber nur eine untergeordnete Rolle. Viel wichtiger ist das Abstiegsendspiel am 5. März beim TSV Wasserburg II. Nur mit einem Sieg dort könnten die ASC-Basketballerinnen noch auf sportlichem Weg die Liga halten.
Nach dem Rausschmiss von Baumgärtner fehlt Heidbrink seine erste Aufbauspielerin. Talent Alina Dötsch und Rückkehrerin Patricia Sagerer sollen unter anderem in diese Rolle schlüpfen. Sagerer wird trotz Verletzung auflaufen. „Das ist ein tolles Zeichen“, freute sich Heidbrink. „Sie stellt sich in den Dienst des Teams und wird uns wahnsinnig verstärken.“ Auch Lauren Mortier wird auf die Zähne beißen und gegen Bamberg sicherlich mehr Spielzeit bekommen als zuletzt. „Wir haben keinen Druck, können befreit aufspielen und wollen uns positive Erlebnisse vor dem so entscheidenden Spiel gegen Wasserburg holen“, sagte Heidbrink. Und positive Erlebnisse können die ASC-Mädels in dieser Saison wirklich gut gebrauchen.