Mit der wohl 20. Niederlage im 20. Spiel geht die Zweitliga-Saison des ASC Theresianum am Sonntag zu Ende. Wie bekannt wurde, wäre das Team unter diesen Bedingungen eigentlich gar nicht in die Saison gestartet. Leere Sponsoren-Versprechen brachten den ASC aber in eine aussichtslose Situation.
Von Tommy Rhein
Sportredakteur Mainz
Pearl Henriquez, Kristin Kostadinova und Alina Dötsch (von links) gehören zu den Spielerinnen, die fast die komplette Spielzeit für den ASC in der Halle standen.
(Foto: hbz/Kristina Schäfer)
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MAINZ - Eigentlich hätte es gar nicht so weit kommen sollen. Eigentlich wollten die ASC-Damen gar nicht in der Zweiten Liga spielen. Doch da war es bereits zu spät. Wie jetzt bekannt wurde, brachten leere Versprechungen eines Sponsors das Team in die missliche Lage, in einer Klasse zu spielen, die eine, manchmal gar zwei oder drei Level zu hoch angesiedelt war. Am Sonntag (16.30 Uhr) endet das Abenteuer nun mit dem Heimspiel gegen Bad Homburg und wahrscheinlich mit der 20. Niederlage im 20. Spiel. Doch all das hätte nicht sein müssen.
„Aus heutiger Sicht war es ein Fehler, für die Zweite Liga zu melden. Aber damals sind wir eben von anderen Voraussetzungen ausgegangen“, erklärt ASC-Vorstand Helmut Schmid. Denn eigentlich wollte ein lukrativer Sponsor beim ASC einsteigen. „Wir hatten eine Vereinbarung. Der Sponsor wusste, dass wir nur unter der Prämisse melden würden, dass er den Verein unterstützt“, ergänzt Co-Trainerin Christina Vogel. Der Sponsor hielt sein Wort nicht und das Team stand letztlich ohne die nötigen finanziellen Mittel da, um in einer Liga voller Profi-Spielerinnen zu bestehen. Eine Tatsache, die auch der ASC frühzeitig erkannte. Entsprechend stellten sie bei der Regionalliga den Antrag, doch weiterhin in der unteren Spielklasse spielen zu dürfen. „Deren Gremium hat das aber abgelehnt“, sagt Vogel. Der ASC hatte also keine Wahl, als in der Zweiten Liga anzutreten. „Ansonsten hätten wir in der Oberliga spielen müssen, wo ja unsere zweite Mannschaft spielt. Das war natürlich auch keine Option“, so Vogel.
So startete der ASC in sein Abenteuer, versuchte zumindest noch aus der deutlich stärkeren Nord-Staffel in die Süd-Staffel zu wechseln. „Auch das wurde uns verwehrt“, sagt Vogel. So gingen die Fahrten nach Osnabrück, Berlin oder Halle, wo sich der ASC regelmäßig deutliche Niederlagen abholte. Keine einfache Situation, weder für die Spielerinnen noch für das Trainer-Team.
ASC-HERREN GEGEN „GOLIATH“
David gegen Goliath wäre noch untertrieben, blickt ASC-Coach Christian Zander auf das vorletzte Saison-Heimspiel am Samstag (20 Uhr). Der Rangletzte empfängt den Ersten aus Speyer. „Eine Profimannschaft“, sagt Zander über die Morgenstern Baskets reisen an. „unfassbar, was da auf uns zurollt.“ Verliert der ASC, ist der schon so gut wie feststehende Abstieg endgültig besiegelt. „Es ist jetzt aber nicht so, dass wir Trübsal blasen“, betont der Coach. Ein Viertel für sich zu entscheiden, wertet er als Erfolg. Felix Oppenberg wird fehlen, hinter Fabian Bahlkes Einsatz steht ein Fragezeichen. (nic)
„Natürlich war das frustrierend. Natascha (Stergiou, Trainerin, Anm. d. Red.) und ich sind ja auch Basketballerinnen und haben im Stillen Herzblut vergossen“, erzählt Vogel. „Es ist hart, wenn man wiederholt niedergemacht wird.“ Dennoch nehmen Trainerinnen und Team auch Positives mit. „Alle sind persönlich und spielerisch gereift. Deshalb war die Saison auch keine Vollkatastrophe“, sagt die Co-Trainerin. Gegen Bad Homburg, die der Gegner im allerersten Saisonspiel waren, endet das Abenteuer nun. „Eine gute Gelegenheit, nochmals zu sehen, wo man steht und wie sich die Mannschaft entwickelt hat“, sagt Vogel. Und ein Schlussstrich unter eine Saison, die schmerzhaft war. Vor allem, weil sie unter diesen Bedingungen eigentlich nie hätte zu Stande kommen sollen.