Kurzarbeit dient Firmen als Instrument, mit dem sie die Arbeitsverhältnisse des Personals in eine Art Ruhestand versetzen können. Bei schlechter Wirtschaftslage werden auf diese Weise ebenfalls Kündigungen vermieden. Dabei wird der Verdienstausfall der Kurzarbeiter teilweise vom Staat ausgeglichen. Die Nachricht Kurzarbeit nehmen Arbeitnehmer immer als eine persönliche Katastrophe war. Der Griff zur Kurzarbeit bringt für sie aber unterschiedlichste Vorteile mit sich.
Was sind die Vorteile?
Kurzarbeit bedeutet eine Fortsetzung der Berufstätigkeit für den Arbeitnehmer. Somit muss er nicht mit einer Entlassung und einer Suche nach einer neuen Arbeitsstelle rechnen. Zudem muss der Arbeitgeber sich nach Beendigung der Kurzarbeit nicht um die Einstellung von neuem Personal sowie dessen Einarbeitung kümmern wodurch wiederum die Ausgaben im Bereich der Personalkosten möglichst gering gehalten werden.
Während der Kurzarbeit wird der Lohn weiter gezahlt und der Mitarbeiter erhält seine Lohnabrechnung weiterhin vom Arbeitgeber und muss nicht vom Arbeitslosengeld leben, welches um einiges unter den Leistungen der Kurzarbeit liegt. Darüber hinaus: Kurzarbeitergeld kann Entgeltausfall aufgrund von Kurzarbeit teilweise ausgleichen.
Nicht nur während der Kurzarbeit, sondern generell, sollten Unternehmen auf Software für eine professionelle Lohnabrechnung setzen. Dabei nutzen immer mehr Firmen umfassende Cloudlösungen, die ohne aufwändige Infrastruktur auskommen, wie z.B. die Softwareedlohn von eurodata. Die anwenderfreundliche Software edlohn bietet neben Extras wie der eLohnakte, mit der digitalisierte Arbeitsverträge oder Sozialversicherungsausweise aller Mitarbeiter aufgerufen werden können ebenso die Möglichkeit Sonderabrechnungsfälle, wie die Berechnung von Kurzarbeitergeld, ohne viel Aufwand abzuwickeln.
Beiträge zur Sozialversicherung werden während der Kurzarbeit weiterhin gezahlt. Durch die ununterbrochene Betriebszugehörigkeit verlängert sich meistens auch die gesetzliche Kündigungsfrist. Gleichzeitig wachsen damit auch die Ansprüche - beispielsweise im Rahmen der Arbeitslosenversicherung.
Bei Kurzarbeit wird die Weiterbildung besonders stark gefördert. Sollten sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer für eine Weiterbildung entscheiden, so werden die Beiträge der Sozialversicherung von der Agentur für Arbeit übernommen. Kündigungen können während oder nach der Kurzarbeit wesentlich schwerer durchgesetzt werden. Arbeitnehmer gewinnen damit eine gewisse Sicherheit.
Was sind die Nachteile von Kurzarbeit
Trotz Weiterbeschäftigung wirkt sich die Kurzarbeit immer im Geldbeutel aus. Da nur ein Bruchteil der Entgeltdifferenz durch die Abrechnung von Kurzarbeitergeld (KUG) ausgeglichen wird, wird der Arbeitsausfall immer von finanziellen Einbußen gefolgt.
Der Urlaubsanspruch aus dem laufenden Jahr bleibt zwar erhalten, allerdings muss der Resturlaub vor dem Anfang der Kurzarbeit eingebracht werden, damit die Voraussetzungen zum Anspruch erfüllt werden können. Ähnliches gilt unter Umständen ebenfalls für Arbeitszeitkonten.
Durch Kurzarbeit sinkt Elterngeld, da hier die vergangenen zwölf Monate als Bemessungszeitraum gelten. Deswegen sollten schwangere Arbeitnehmerinnen tarifliche Kurzarbeit-Regelungen ausschließen.
Auswirkungen auf den Ruhestand bleiben aufgrund niedriger Beiträge zur Sozialversicherung auch nicht aus. Durch das sinkende Lohnabrechnungsprogramm sinken somit auch die Beiträge zur Rentenversicherung.
Kurzarbeit dient nicht als Mittel, um einen langfristigen Arbeitsausfall zu überbrücken. Trotz Einführung der Kurzarbeit kann es vor diesem Hintergrund zum Schluss zur Entlassung der Angestellten kommen.
Fazit
Kurzarbeit punktet durch einen entscheidenden Vorteil: Sie dient als Hilfsmittel, um Entlassungen in kurzfristigen Krisen zu überwinden. Vor allem Arbeitnehmer bleiben von den negativen Auswirkungen der Arbeitslosigkeit geschont und halten an ihrer Berufstätigkeit fest. Im Kampf gegen umfassende und lang anhaltende Abschwünge ist die Kurzarbeit aber kein Mittel, da sich gewisse Branchen Monate oder sogar jahrelang in einer Talsohle befinden können. Für einen Wermutstropfen sorgt zudem das niedrige Entgelt.
Auch auf Seite der Unternehmen bleibt das Urteil geteilt. Die Weiterzahlung der Beträge zur Sozialversicherung sorgt für einen finanziellen Aufwand, der sich in Wirtschaftskrisen schnell in eine Belastung verwandeln kann. Die Kurzarbeit wird somit für alle Beteiligten zum zweischneidigen Schwert.