MAINZ - Parodontose ist der häufigste Grund für Zahnverlust im Alter. Doch die Angebote zur Vorsorge werden von den Rheinland-Pfälzern weniger angenommen, als es bundesweit üblich ist. Das geht aus Zahlen der Barmer hervor, die dieser Zeitung exklusiv vorliegen.
Gesetzliche Krankenversicherungen zahlen grundsätzlich alle zwei Jahre eine Parodontose-Vorsorge. Diese hat aber im Jahr 2015 nicht mal jeder vierte Rheinland-Pfälzer besucht, wie es im jetzt erschienenen Zahnreport steht, den die Technische Universität Dresden für die Barmer erhoben hat.
Bayern sind mit Zahnfleisch am vorsichtigsten
23,4 Prozent aller Rheinland-Pfälzer waren demnach in der Vorsorge. Nur in vier anderen Bundesländern waren es anteilig weniger. Am stärksten genutzt wird die Vorsorge in Bayern, wo 30 Prozent auf dem Zahnarztstuhl Platz genommen haben.
Schon zur Früherkennung gehen die Rheinland-Pfälzer seltener. 32,7 Prozent der Eltern haben ihre Kinder zwischen dem 30. und 72. Lebensmonat zur Vorsorge geschickt. Bundesweit waren es 34,7 Prozent.
Parodontose ist vereinfacht ausgedrückt eine chronische Entzündung des Zahnfleischs. Sie wird durch Beläge auf den Zähnen und in den Zwischenräumen ausgelöst. „Konsequentes Zähneputzen und regelmäßige Inanspruchnahme von Konrolluntersuchungen sind der beste Schutz vor Parodontose“, sagt Dunja Kleis, Landesgeschäftsführerin der Barmer.
Insgesamt lassen die Zahlen drauf schließen, dass die Rheinland-Pfälzer eher Zahnarzt-Muffel sind. Denn auch die Zahl derer, die schon mal in einer Therapie gegen Parodontose waren, liegt hierzulande mit 1,7 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt von 1,8 Prozent.
Am häufigsten lassen sich die Menschen in Nordrhein-Westfalen ihr Zahnfleisch therapieren – hier liegt die Quote bei 2,1 Prozent. Nordrhein-Westfalen gehört mit dem Saarland, Bremen und Niedersachsen zu den vier Ländern, in denen die Teilnahme an der Vorsorge, prozentual noch schlechter ist als in Rheinland-Pfalz.