Minister Wolf in der Kritik: An der Mainzer Uni brodelt es
880 Mainzer Universitätsmitarbeiter haben einen offenen Brief unterzeichnet und erklären sich solidarisch mit rund 400 Kollegen, die wegen auslaufender Förderprogramme um ihre Jobs bangen.
Von Frank Schmidt-Wyk
Reporter Rheinhessen
Der rheinland-pfälzische Wissenschaftsminister Konrad Wolf.
(Foto: Torsten Boor)
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MAINZ - An der Mainzer Johannes Gutenberg-Universität – mit über 30.000 Studierenden die größte Hochschule in Rheinland-Pfalz – braut sich erneut Unmut gegen Wissenschaftsminister Konrad Wolf (SPD) zusammen. Die Kritik an seiner Person manifestiert sich in einem an Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) adressierten offenen Brief, der von 880 Universitätsbeschäftigten unterschrieben wurde, davon mehr als 140 Professoren.
Die Unterzeichner artikulieren ihre Sorge, dass ein großer Teil der rund 400 Mitarbeiter, deren befristete Arbeitsplätze von Bundesmitteln aus dem Hochschulpakt sowie dem Qualitätspakt Lehre abhängig sind, ihre Jobs verlieren könnten. Beide Förderprogramme laufen Ende 2020 aus. Bund und Länder haben sich im Sommer zwar darauf geeinigt, mit dem „Zukunftsvertrag Studium und Lehre“ die Förderung unbefristet fortzuführen und die Mittel sogar aufzustocken, um so die Hochschulen in die Lage zu versetzen, bislang paktfinanzierte Stellen dauerhaft zu sichern.
Allerdings vermissen die Unterzeichner des Briefs noch immer klare Aussagen Wolfs dazu, wie die für Rheinland-Pfalz zu erwartenden Mittel auf die einzelnen Hochschulen verteilt werden sollen. Die bisherigen Aussagen des Ministers dazu seien vage und ließen befürchten, dass der Mainzer Uni nur ein Bruchteil der Mittel zufließen werden, die zur Fortsetzung der rund 400 betroffenen Arbeitsverträge erforderlich seien.