Kriminelle nutzen Coronavirus für Betrugsmaschen aus
Das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz warnt vor angepassten Betrugsmaschen. Täter nutzen das Coronavirus aus, um beim "Enkeltrick" oder in "Fake-Shops" schnell an Geld zu kommen.
Von red
Gutgläubig händigen Senioren den Trickbetrügern immer wieder Geld und Wertsachen aus. Archivfoto: Klaus Bolte
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MAINZ - Das Corona-Virus ist derzeit das bestimmende Thema in der Bevölkerung. Viele Menschen sind verunsichert und haben Angst um ihre und die Gesundheit anderer. Wie das Landeskriminalamt (LKA) Rheinland-Pfalz berichtet, werden diese Ängste durch Täter schamlos ausgenutzt, um schnell an Geld und Wertgegenstände zu kommen. Bekannte Betrugsmaschen wie "Enkeltrick", "Fake-Shops" und "Chef-Betrug" werden an das Corona-Virus angepasst.
Bei der Enkeltrick-Masche geben sich die Kriminellen als Angehörige aus, die sich angeblich mit dem Virus infiziert hätten und nun dringend Geld für die Behandlung benötigten. Laut LKA Rheinland-Pfalz werden im Anschluss Boten entsandt, die das Geld persönlich abholen kommen. Die Masche ist nicht neu. Sie lehnt sich an die Herangehensweise des klassischen "Enkeltricks" und des "Falschen Polizeibeamten" an.
Tipps der Polizei sind daher: Den Hörer auflegen und nie Geld oder Wertsachen an Unbekannte übergeben. Die Polizei fordert niemals Personen auf, Geld oder Wertsachen herauszugeben und bittet auch nicht um Geldbeträge. Im Notfall sollen Betroffene den Notruf der Polizei wählen und Anzeige erstatten, falls sie Opfer einer solchen Betrugsmasche geworden sind.
Bei den so genannten "Fake-Shops" werden laut LKA Rheinland-Pfalz aktuell Atemschutzmasken und Desinfektionsmittel angeboten. Die bezahlte Ware wird jedoch nicht an die Kunden ausgeliefert. Ein "Fake-Shop" lasse sich daran erkennen, dass die Ware ungewöhnlich günstig ist und in der Regel nur gegen Vorkasse erhältlich ist. Das Impressum ist unvollständig oder nicht vorhanden. Die - selbst sehr begehrte und schwer zu bekommende - Ware ist immer verfügbar. Die Internetseite beinhaltet zahlreiche Fehler in der Rechtschreibung und Grammatik. Wichtige Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGBs) fehlen, sind fehlerhaft, nicht in Deutsch verfasst oder wurden von fremden Seiten kopiert. Weitere Bereiche der Internetseite (Unterseiten) sind leer oder mit unsinnigen Fülltexten angereichert. Es wird keine korrekte Bestellbestätigung verschickt.
Beim "CEO-Fraud" oder auch "Chef-Betrug" geben sich Betrüger als Führungskraft eines Unternehmens aus, beispielsweise als Geschäftsführer (CEO). Wie das LKA Rheinland-Pfalz berichtet fordern die Täter in gefälschten E-Mails Mitarbeiter dazu auf, größere Summen von Unternehmenskonten ins Ausland zu überweisen. Firmen werden bezüglich des Corona-Virus angeschrieben. Waren, die in Zusammenhang mit Hygiene stehen, müssten beispielsweise im Voraus bezahlt werden.
Das LKA rät Mitarbeiter über diese Betrugsmasche zu informieren. Es sollte beispielsweise bei ungewöhnlichen Überweisungsträgern vor der Transaktion überprüft werden, ob die Absenderadresse der E-Mail korrekt ist, die Zahlungsaufforderung auch tatsächlich vom genannten Auftraggeber stammt. Zusätzlich sollte die Geschäftsleitung oder der Vorgesetzte informiert werden.