Ab dem 15. Februar soll in Rheinland-Pfalz auch der Impfstoff von Astrazeneca zum Einsatz kommen. Und auch von Biontech und Pfizer ist Nachschub unterwegs.
Von Sonja Werner und Ira Schaible
Ab März werden auch die Hausärzte geimpft. Foto: dpa
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
MAINZ - Ab Rosenmontag soll in Rheinland-Pfalz auch der dritte in der EU zugelassene Impfstoff von Astrazeneca geimpft werden. Das teilte das Gesundheitsministerium in Mainz mit. Dieser Impfstoff stehe dann für die aktuell Impfberechtigten der höchsten Priorität zur Verfügung, die nicht älter als 65 Jahre sind. "Im Terminpool befinden sich etwa 22 000 Menschen, die nicht älter als 65 Jahre sind und durch eine berufliche Indikation zu Gruppe mit höchster Priorität gehören", erklärte die Sprecherin des Gesundheitsministeriums, Stefanie Schneider. Diese Personen würden alle ein Impfangebot im Impfzentrum mit einem Termin noch im Februar erhalten.
Hinzu kämen etwa 10 000 Mitarbeitende in Krankenhäusern in Rheinland-Pfalz, die ebenfalls zur höchstpriorisierten Gruppe gehören. "Noch im Februar können die Krankenhäuser mitteilen, wieviel Impfstoff sie für diese rund 10 000 Mitarbeitenden benötigen", erklärt Stefanie Schneider weiter. Die Impfungen würden dann durch die Kliniken in Eigenregie organisiert und durch die Betriebsärzte durchgeführt.
Bei der Impfung von Hausärzten in Rheinland-Pfalz, die zur Gruppe der ersten Priorität gehören, kommt nun ebenfalls Bewegung in die Planungen. "Ab 1. März wird es für alle niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte inklusive der Coronapraxen sowie für alle Zahnärztinnen und Zahnärzte Impfangebote geben", berichtet Stefanie Schneider von den angepassten Planungen aufgrund des dritten zur Verfügung stehenden Impfstoffes. Manche Details müssen aber erst noch genau erarbeitet werden: "Ob diese Impfungen in den Impfzentren oder in den Praxen durchgeführt werden können, befindet sich momentan noch in Klärung", heißt es vom Gesundheitsministerium. In den Kommunen hatte sich bereits schon herumgesprochen, dass sich hier im März etwas tun werde.
Vor wenigen Tagen wurde zudem bekannt, dass die Mainzer Unimedizin und das Tübinger biopharmazeutische Unternehmen CureVac ihre mit Beschäftigten der Unimedizin gestartete Phase-3-Studie mit dem mRNA-Impfstoff CVnCoV ab sofort auch für Angehörige aller Gesundheitsberufe in der Region Mainz öffnet (weitere Infos unter www.wir-schlaegt-virus.de). Teilnehmer dürfen jedoch nicht weiter als 30 Minuten Fahrtzeit von Mainz entfernt wohnen.
Weiterhin noch kein konkretes Datum für den Impfbeginn gibt es hingegen für nicht-mobile Pflegebedürftige, die zu Hause eine Impfung erhalten müssen. "Für die Impfung in der eigenen Häuslichkeit durch Hausärzte ist es Voraussetzung, dass ein Impfstoff zur Verfügung steht, dessen Handhabung praktikabel ist und der nicht so hohe Anforderungen an Transport und Lagerung stellt", so das Gesundheitsministerium. Hier setzt man nun vor allem auf den Impfstoff von Biontech/Pfizer, nachdem vor Kurzem mitgeteilt wurde, dass die Handhabung des Impfstoffs vereinfacht worden - und er nun zumindest kurzfristig transportfähig sei. "Auf dieser Basis versucht das Gesundheitsministerium derzeit, ein Impfkonzept mit dem rheinland-pfälzischen Hausärzteverband und den Krankenkassen zu erarbeiten, um eine dezentrale Impfung berechtigter Personen im häuslichen Bereich zu ermöglichen." Durch die derzeitigen Engpässe bei den Lieferkapazitäten hatte sich hier in den letzten zwei Wochen der Stand kaum verändert. Der Beginn des Einsatzes des Biontech-Impfstoffes sei nicht vor Mitte/Ende Februar planbar, heißt es weiterhin.
Von dem neuen Impfstoff Astrazeneca seien derweil am vergangenen Montag 16 800 Dosen geliefert worden. "Angekündigt sind laut Lieferplan des Bundes für den 12. Februar 19 200 Dosen, für den 19. Februar 50 400 Dosen und für den 2. März 72 000 Dosen", berichtet das Gesundheitsministerium in Mainz. Die zweite Impfung werde bei diesem Vakzin übrigens erst nach zehn Wochen fällig.
Die Erstimpfungen mit dem Präparat von Biontech/Pfizer gehen derweil ab 17. Februar in den Impfzentren nach rund dreiwöchiger Pause wegen Lieferengpässen weiter. Vorrang haben alle Rheinland-Pfälzer ab 80 Jahren. Von Biontech/Pfizer seien am vergangenen Montag 35 100 Dosen geliefert worden, am 15/16. und 22./23. Februar sollen jeweils 40 950 folgen.