Coronavirus im Land: Viele Schüler zu Hause - Fall bei BASF
Auf niedrigem Niveau breitet sich das Coronavirus in Rheinland-Pfalz weiter aus. Einige Fälle ziehen jedoch größere Kreise: Viele Schüler müssen zu Hause bleiben. BASF meldet einen Fall am Standort Ludwigshafen.
Von dpa
Für sie ist ein Mundschutz unabdingbar: eine Krankenschwester beim Coronavirus-Test.
(Foto: dpa)
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RHEINLAND-PFALZ - Die Behörden in Rheinland-Pfalz schließen wegen der Zunahme der Coronavirus-Infektionen vorsorglich sieben Schulen. Beim Chemiekonzern BASF ist zudem ein Mitarbeiter am Standort Ludwigshafen positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden.
Die unmittelbaren Kollegen des Mannes aus Neustadt/Weinstraße würden kontaktiert, teilte das Unternehmen am Sonntag mit. Sie sollen wie der Infizierte selbst zunächst in häuslicher Quarantäne bleiben. "Der werksärztliche Dienst der BASF arbeitet weiter eng mit den zuständigen Behörden zusammen und erwägt in Absprache mit den Behörden im Umfeld des betroffenen Mitarbeiters weitere Maßnahmen", heißt es in der Mitteilung.
Das Gesundheitsministerium hatte am Sonntagvormittag von bis dato 19 nachgewiesenen Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 in Rheinland-Pfalz berichtet. Nach Angaben der Schulaufsicht vom Sonntag wird es von Montag an in folgenden Einrichtungen im Land zunächst keinen Unterricht geben: Kurfürst-Salentin-Gymnasium Andernach, Bertha-von-Suttner-Gymnasium Andernach, Geschwister-Scholl-Realschule plus Andernach, Realschule plus St. Thomas Andernach, Grundschule Ehrenbreitstein Koblenz. Wie lange die Schließungen dauern sollen und wie viele Schüler betroffen sind, wurde zunächst nicht mitgeteilt.
Diese Live-Karte zeigt alle weltweiten Fällen des Coronavirus. Diese wird täglich auf Grundlage der neuesten von der WHO publizierten Daten aktualisiert.
Bereits zuvor war bekannt geworden, dass auf Anordnung des Gesundheitsamtes in Wachenheim der dortige Standort der Integrierten Gesamtschule (IGS) Deidesheim sowie die im gleichen Gebäude untergebrachte Grundschule zunächst für eine Woche geschlossen bleiben. In Wachenheim im Kreis Bad Dürkheim war das neuartige Coronavirus bei einem Lehrer der IGS nachgewiesen worden.
Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer, die direkten Kontakt zu dem infizierten Lehrer der IGS hatten, wurden aufgerufen, zu Hause zu bleiben, um den Erreger im Falle einer Infektion nicht weiter zu übertragen.
Für Menschen im Umkreis von Neustadt eröffneten die Stadt und das Gesundheitsamt des Kreises Bad Dürkheim mit Unterstützung des Landes und von Krankenhäusern am Sonntag eine Testambulanz. Dort können sich Menschen mit Atemwegsbeschwerden oder Fieber nach vorheriger telefonischer Anmeldung auf das Coronavirus untersuchen lassen.
In Wachenheim war am Mittwoch eine Infektion mit dem Erreger Sars-CoV-2 bestätigt worden. Die betroffene Frau befindet sich der Kreisverwaltung zufolge mit ihrer Familie in häuslicher Quarantäne. Sie hatte beruflichen Kontakt nach Italien und sich offensichtlich auf diesem Weg infiziert.
Die Stadt Ludwigshafen legte unterdessen wegen der Verbreitung des Virus neue Richtlinien fest. Demnach dürfen öffentliche Veranstaltungen nur stattfinden, wenn der Veranstalter sicherstellt, dass diese gemäß der Hinweise des Robert Koch-Instituts durchgeführt werden, wie die zweitgrößte Stadt in Rheinland-Pfalz mitteilte.
Gute Nachrichten gab es aus Kaiserslautern: Dort wurden im Umfeld der bislang vier in der Stadt bekannten Coronavirus-Infektionen keine weiteren Fälle festgestellt. Auch sämtliche engen Kontaktpersonen einer 20-Jährigen, bei der die Behörden am Donnerstag häusliche Quarantäne angeordnet hatten, seien negativ getestet worden. In einigen Fällen stehe allerdings die Zweitkontrolle noch aus, sagte ein Sprecherin der Kreisverwaltung Kaiserslautern am Sonntag.
Erst einmal aufatmen können auch Schüler aus Germersheim, die auf Skireise in Südtirol waren: Ihre Corona-Testergebnisse sind negativ, wie die Kreisverwaltung Germersheim am Samstagabend mitteilte. Das Gesundheitsamt hatte am Freitag bei acht Schülern der Gruppe Abstriche genommen. Diese wurden auf Sars-CoV-2 und Influenzaviren untersucht. Bei den acht waren zuvor milde Erkältungszeichen aufgetreten. Alle Menschen, die in dem Reisebus saßen, mit dem die Schülergruppe unterwegs war, bleiben dem Kreis zufolge nun freiwillig zwei Wochen zu Hause. Südtirol war jüngst zum Risikogebiet für das neuartige Coronavirus erklärt worden.