Wie geht es weiter mit den Autos in den Städten? Experten berichten beim 1. Mainzer Mobilitätstag der VRM in Mainz über autonomes Fahren, Digitalisierung auf der Autobahn und Lehren aus dem Diesel-Skandal.
Von Markus Lachmann
Reporter Politikredaktion Mainz
Blick auf eine Ladestation für Elektrofahrzeuge. Foto: dpa
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MAINZ/WIESBADEN - Seit Monaten tobt in deutschen Städten die Debatte: Sind E-Roller in dieser Masse noch zu vertreten? Wer kontrolliert, dass nicht auf Bürgersteigen gefahren wird? Was ist mit den Fußgängern? Kritik auf der einen Seite, aber Spaß an einer neuen Technologie auf der anderen Seite. Doch warum nicht einfach mal den elektrischen Roller ausprobieren? Möglich ist dies am kommenden Sonntag, 15. September, beim 1. Mainzer Mobilitätstag der VRM. Auf dem Unternehmensgelände in Mainz-Marienborn präsentieren sich von 11 bis 17 Uhr Autohäuser, zu sehen sind etwa Hybrid-Fahrzeuge und Autos mit Elektroantrieb.
Wer mehr wissen will, was die private Ladeinfrastruktur von E-Autos betrifft, kann sich hier aus erster Hand informieren. Denn gerade die Frage, wie ich mein Auto zuhause aufgeladen bekomme, ist für viele Menschen wesentlich bei der Kaufentscheidung. "Es ist eine Messe mit angeschlossenem Vortragsprogramm", sagt Sebastian Kreuser vom Mitveranstalter "RAM Regio Ausstellungs GmbH". Das alles übrigens kostenfrei. Die Vorträge finden in der Zeit von 13 bis 15.30 Uhr statt. Im Anschluss wird es eine vom Chefredakteur des Darmstädter Echo, Lars Hennemann, moderierte Talkrunde geben. Bereits um 12.30 Uhr findet die offizielle Begrüßung statt.
Beispiele gefällig? Prof. Heiner Monheim referiert über die "Zukunft der Mobilität im urbanem Raum". Haben wir künftig in Städten wie Wiesbaden, Mainz und Darmstadt selbst einparkende Autos? Oder wird das Automobil ganz aus unseren Städten verbannt? Wie kann die Infrastruktur für Fahrräder optimiert werden? Autos werden künftig ohnehin selbst fahren, niemand sitzt am Steuer. Oder doch? Zumindest kann Michael Meier von der Mainzer Verkehrsgesellschaft mbH von den Erfahrungen mit dem Projekt "EMMA" berichten - einem autonom fahrenden Bus, der am Rheinufer getestet worden ist.
In der Steuerung komplexer Verkehrssysteme passiert schon ziemlich viel. Das Land Rheinland-Pfalz beispielsweise will es künftig möglich machen, dass auch kurzfristige Sperrungen und Wanderbaustellen auf den Straßen in Navis erfasst werden. Auch will die Straßenbauverwaltung ihre Autobahn-Sperranhänger mit Wlan ausrüsten. Diese kommen zum Einsatz, wenn wegen einer Baustelle die Spur gewechselt werden muss. Künftig könnte das Auto die Situation selbst erkennen. Auch bei den überbordenden Lkw-Parkplätzen an den Autobahnen hilft Digitalisierung, etwa über ein Lkw-Parkplatzmanagent. Reiner Dölger aus dem rheinland-pfälzischen Verkehrsministerium ist Experte für solche Themen. Sein Vortrag: "Digitalisierung der Verkehrssysteme - Potenzial, Ansätze und Herausforderungen".
Ein weiterhin ganz heißes Thema: Saubere Luft, Klimaschutz und Automobilindustrie. Dazu wird Dr. Bernd Lenzen vom Institut für Verbrennungskraftmaschinen und Fahrzeugantriebe (TU Darmstadt) referieren. Sein Vortrag: "Entwicklung von Fahrzeugantrieben im Spannungsfeld zwischen Kosten, Luftreinhaltung und Klimaschutz".
Viel Programm für die Erwachsenen, aber auch Unterhaltung für die Kleinen: Etwa mit Hüpfburg, Kinderschminken und Segway-Fahren.
Dieser Artikel wurde ursprünglich am 11.09.2019 um 07:55 Uhr publiziert.