Kinobetreiber aus Rheinland-Pfalz erheben ihre Stimmen. In der Corona-Krise sei wirtschaftliche Hilfe notwendig, immerhin drohe ein "kultureller Kahlschlag".
MAINZ. In einem Schreiben an die rheinland-pfälzischen Bundestagsabgeordneten warnen Kinobetreiber aus Rheinland-Pfalz vor einem "kulturellen Kahlschlag" in der Corona-Krise und bitten um zusätzliche wirtschaftliche Hilfen: Die Abgeordneten mögen sich sowohl für einen bundesweiten Stabilitätsfonds als auch für ein Förderprogramm auf Landesebene einsetzen. Zu den drei Hauptunterzeichnern zählt Hans-Georg Sawatzki, Inhaber des Cineplex in Bad Kreuznach. Weitere Kollegen aus der Region, darunter Claus Hadenfeldt (Bali, Alzey) und Ulrich Luber (Cadillac/Casablanca, Ingelheim) schlossen sich mit ihrer Unterschrift den Forderungen an.
Schon jetzt geringe Dichte an Spielstätten im Land
Für das Jahr 2020 sei laut Berechnungen des Branchenverbandes HDF mit einem Einbruch der Besucherzahlen um bundesweit mindestens 35 Prozent und daraus resultierenden Verlusten in Höhe von rund 186 Millionen Euro zu rechnen, heißt es in dem Schreiben. Innerhalb der deutschen Filmwirtschaft seien die Kinos systemrelevant, im Falle einer Marginalisierung gäbe es „dem Diktat des Home-Entertainment-Formats nichts mehr entgegenzusetzen“. Nicht zuletzt seien die Kinos auch wesentlicher Bestandteil urbaner sowie ländlicher Lebensqualität. Mit nur 68 Spielstätten je 100.000 Einwohner zähle Rheinland-Pfalz bei der Kinoversorgung schon jetzt zu den unterentwickeltsten Flächenbundesländern.