ZdK-Präsidentin kritisiert Vatikan wegen Reformkurs

Christliches Kreuz

ZdK-Präsidentin kritisiert Vatikan wegen Reformkurs

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Düsseldorf/Frankfurt/Main (dpa) - . Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) hat das Verhalten des Vatikans zum Reformkurs der katholischen Kirche in Deutschland kritisiert. „Ich bin definitiv von Rom und der Weigerung enttäuscht, mit uns direkt zu sprechen“, sagte Irme Stetter-Karp der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ am Sonntag (Online; Print/Montag). „Das halte ich für keinen guten Stil, wenn gleichzeitig gegen uns immer wieder scharfe Geschütze aufgefahren werden.“

Es wäre hilfreicher gewesen, das unmittelbare Gespräch zu suchen, als immer nur mit Briefen zu operieren, betonte die ZdK-Präsidentin. „Denn gerade die Inhalte dieser Briefe belegen die vielen Missverständnisse, die sich in Rom breitmachen. Ein Gespräch von Angesicht zu Angesicht hätte die Chance, viel unbegründetes Misstrauen abzubauen.“

Die fünfte und letzte Synodalversammlung im Rahmen des seit 2019 laufenden Reformprozesses Synodaler Weg findet von Donnerstag (9.3.) bis Samstag in Frankfurt statt. Der Synodale Weg strebt eine Erneuerung in vier Bereichen an: bei der Position der Frau, der katholischen Sexualmoral, dem Umgang mit Macht und dem Pflichtzölibat, der verpflichtenden Ehelosigkeit der Priester.

Eine Minderheit der Bischöfe um den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki lehnt die Reformen ab. Zuletzt hatte auch der Vatikan die Erneuerungspläne der deutschen Katholiken scharf kritisiert. Dazu hatte es Briefwechsel gegeben. Vor dem Hintergrund der Kritik befürchten Reformer, dass eine Reihe von Bischöfen nun einknicken und in Frankfurt gegen die geplanten Reformen votieren könnte. Die Bischöfe müssen allen Beschlüssen der Synodalversammlung mit Zwei-Drittel-Mehrheit zustimmen, damit sie Gültigkeit haben.