Eine hessische App fürs Vorlese-Tandem

Hessische Entwickler unterstützen ein Projekt zur Leseförderung von Kindern. Damit wieder gemeinsam und laut vorgelesen wird.

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WIESBADEN. Mit 110 sogenannten Lesetandems an knapp 20 Schulen im Raum Frankfurt und im Main-Taunus-Kreis ist eine in Hessen entwickelte Vorlese-App in eine Pilotphase gestartet. Organisator ist der Verein MENTOR – die Leselernhelfer. Er fördert Kinder aus allen Schultypen, insbesondere aus Grund- und Hauptschulen, indem sich ein Erwachsener um ein Kind kümmert, mit dem er ein Lesetandem bildet. Hessenweit engagieren sich derzeit rund 1356 aktive Mentorinnen und Mentoren für 1550 Kinder aus 187 kooperierenden Schulen. Das gemeinsame laute Lesen und ein anschließendes Gespräch über die Lektüre kamen in der Corona-Pandemie jedoch zum Erliegen.

Als Helfer in der Not erwiesen sich ein Team um die Kriminalschriftstellerin Nele Neuhaus und ihren Mann Matthias Knöß, der zugleich die Nele-Neuhaus-Stiftung leitet. Die Stiftung hat sich der Leseförderung verschrieben und die Neuhaus ist Schirmherrin der Mentor-Initiative. Beide entdeckten ein junges Frankfurter Startup, das die Lese-App entwickelte. Als Sponsor gewannen sie Lotto Hessen, dessen Geschäftsführer Heinz-Georg Sundermann das Projekt finanziell unterstützt. Sein Aufsichtsratsvorsitzender und Finanzstaatssekretär Martin Worms lobte ausdrücklich die Initiative. Mit der App sind jetzt Betreuer und Lesekind digital miteinander verbunden und können alle Lese-Übungen auf Distanz ausführen. Nach der Pilotphase soll das Projekt auf alle hessischen Schulen ausgerollt werden.

Im Internet können sich Interessierte für die App registrieren. Erfunden und umgesetzt wurde sie vom hessischen Startup „Digi Sapiens – Digital Learning“. Die wissenschaftliche Begleitung dieser App-gestützten Leseförderung erfolgt durch die Universität Basel, die Goethe-Universität in Frankfurt und die TU Darmstadt.

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Von Stefan Schröder