Justizministerin: Besserstellung Geimpfter logischer Schritt
Bundesjustizministerin Christine Lambrecht schließt sich Gesundheitsminister Spahn an. Gegen Corona Geimpfte sollten mit Menschen gleichgestellt sein, die negativ getestet wurden.
BERLIN. Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) schließt sich Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) an und plädiert dafür, das Menschen, die gegen Corona geimpft sind, mit den Personen gleichgestellt werden sollten, die negativ auf das Virus getestet wurden. Das sei "ein logischer Schritt" angesichts der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse, wonach von Geimpften kaum mehr ein Infektionsrisiko ausgeht, sagte Lambrecht der "Bild"-Zeitung am Mittwoch.
Begründung zur Einschränkung der Grundrechte entfalle
"Wir leben in keinem Obrigkeitsstaat, der Grundrechte nach Belieben einschränken oder zurückgeben kann", führte die SPD-Politikerin zur Begründung aus. Wenn von Geimpften keine höhere Gefahr für andere ausgeht als von negativ getesteten Personen, entfalle eine wichtige Begründung für die Einschränkung ihrer Grundrechte. Das müsse dann selbstverständlich berücksichtigt werden.
Aktuell gehe es darum, die dritte Welle der Pandemie zu brechen. Tests würden bei den kommenden Öffnungsschritten eine wichtige Rolle spielen, sagte Lambrecht: "Dann sollte auch die Impfung berücksichtigt werden." Die Justizministerin folgt damit einer Argumentation von Gesundheitsminister Spahn. Er hatte am Wochenende angekündigt, entsprechende Erkenntnisse des Robert Koch-Instituts zur Infektiosität Geimpfter in Gespräche mit den Bundesländern einzubringen, die entsprechend ihre Corona-Verordnungen anpassen müssten.
Von epd