Hessische Schüler erhalten Preise für Erklärfilme zum Thema Geld
Von Hendrik Jung
Einige Teilnehmer der 3. Hessischen Jugendfinanzkonferenz im Plenarsaal des Hessischen Landtags. Foto: wita/Müller
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WIESBADEN - Kreativität trifft auf Wirtschaftswissen. Per Animationsfilm setzten sich Jugendliche aus 22 hessischen Schulen mit Phänomenen wie der Entwicklung des Geldwesens oder dem Unterschied von brutto und netto auseinander. Bei der zum dritten Mal ausgerichteten hessischen Jugendfinanzkonferenz wurden im Plenarsaal des hessischen Landtags die besten Erklärfilme ausgezeichnet. Zu den Prämierten gehören die Mitglieder der achten Klasse der Schule für Lernhilfe aus Eschwege. Mit liebevollen Zeichnungen erzählen sie die Geschichte von Steinzeitmann Joe, der ein neues Fell braucht. Zunächst kann er für seine Feuersteine aber nur Fisch tauschen. Erst am nächsten Tag findet er eine potenzielle Tauschpartnerin, die für ihr Fell aber Fisch möchte. Also wandert er zurück, tauscht Stein gegen Fisch, verläuft sich dann jedoch. Als er endlich wieder beim begehrten Fell eintrifft, ist sein Fisch längst vergammelt. „Wie gut, dass wir Geld haben“, lautet das Fazit des Kurzfilms. Von der Wiesbadener Helene-Lange-Schule bis zur Winfriedschule in Fulda und der Gesamtschule Obersberg in Bad Hersfeld haben 22 Klassen der Jahrgangsstufen sieben bis zehn an einer Schuloffensive Teil genommen, die den Titel trägt „Du hast dein Geld im Griff“. Nachdem sich die Teilnehmenden in zehn Unterrichtsstunden mit Angebot und Nachfrage, Preisgestaltung sowie der Herkunft des Geldes auseinandergesetzt haben, haben sie ihre Filme produziert.
Im Rahmen der Preisverleihung haben die knapp 200 Gäste unter Moderation von Bärbel Schäfer außerdem die Gelegenheit, Fragen an Banker Thorsten Hahn zu stellen. Warum man denn über Finanzwissen verfügen solle, wenn Börsenkurse ohnehin durch Spekulation geprägt würden, möchte ein junger Mann in Anzug und Fliege wissen. Hier bittet der Experte zu unterscheiden. Hinter Aktien stehe stets ein Unternehmen, Spekulationen gebe es nur bei Finanzprodukten wie Optionsscheinen. Eine Schülerin möchte wissen, ab wann sich Kinder und Jugendliche mit dem Thema Wirtschaft auseinandersetzen sollten. „So früh wie möglich“, findet Thorsten Hahn. Er plädiert daher auch dafür, dass das Fach an den Schulen nicht erst in der Oberstufe unterrichtet werde. Ein Hinweis, mit dem er sich direkt an Kultusminister Alexander Lorz wendet, der bei der Preisverleihung ebenfalls betont, wie wichtig es sei, dass man bereits in der Jugend lerne, sein Geld im Griff zu haben.
DIE PRÄMIERTEN
Jahrgangsstufe 7: Klasse G7b der Gesamtschule Obersberg, Bad Hersfeld: Wie entsteht ein Preis?
Jahrgangsstufe 8: Pestalozzischule, Eschwege: Was haben die Leute gemacht, bevor es Geld gab?
Jahrgangsstufe 9 und 10: Herwig-Blankertz-Schule, Hofgeismar: Brutto und Netto
Publikumspreis per online-Wahl: Klasse 8 I der Winfriedschule, Fulda: Von der Ziege zum Geldschein