Wie geht denn das? Douglas-Filialen trotz Lockdowns geöffnet
Bundesweit gilt seit Mittwoch der Lockdown. Nur bestimmte Läden dürfen noch öffnen. Die Parfümeriekette Douglas gehört eigentlich nicht dazu. Trotzdem sind einige Filialen auf.
Von Achim Preu und Eric Reimann
Das Logo der Parfümerie-Kette Douglas.
(Foto: dpa)
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DÜSSELDORF - Der Überlebenskampf im Einzelhandel wird in Zeiten des Lockdown härter – und trägt teilweise skurrile Züge. So sieht sich die Parfümerie Douglas nun als „Drogerie“, weil die wie Discounter und Supermärkte öffnen dürfen. Das jedenfalls geht aus einer Anweisung der Geschäftsführung an Filialen auch in Hessen und Rheinland-Pfalz hervor. „Wir öffnen unsere Stores unter dem Kontext, dass wir eine Drogerie sind, da wir das Sortiment des täglichen Bedarfs und der Grundversorgung haben“, heißt es in dem der Gewerkschaft Verdi vorliegenden Schreiben.
Dazu die Anweisung ans Personal: „Bitte räumt folgende Artikel vor Öffnung Eures Stores von der Verkaufsfläche weg: Dekoartikel und Schmuck, Tosh außer Lesebrillen, Baumschmuck. Im Eingangsbereich sollte primär unser Drogeriesortiment präsentiert werden, sodass klar ist, dass wir eine Drogerie sind.“ Offenbar rechnet man mit unangenehmen Kon¬trollen durch die Ordnungsämter der jeweiligen Städte.
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Dazu die Regieanweisung: „Bitte keine aggressiven Gespräche führen und Auseinandersetzungen vermeiden. Bitte lasst Euch die Ausweise zeigen und notiert die Namen in der Protokollvorlage anbei. Falls die Beamten den Store schließen möchten, legt bitte bereits mündlich Widerspruch ein.“ „Wer den dringenden Lockdown und das erlaubte Weiterführen bestimmter Geschäfte auf solche Weise fehlinterpretiert, macht sich nicht nur unglaubwürdig“, sagte Bernhard Schiederig von Verdi Hessen: „Das Vorgehen von Douglas ist im stärksten Maße anrüchig, das muss schnellstens unterbunden werden.“
Douglas widersprach. Man halte sich an alle Verordnungen. Der Begriff Drogerie sei rechtlich nicht spezifiziert. Im allgemeinen Sprachgebrauch würden darunter Einzelhandelsbetriebe verstanden, die unter anderem Körperpflege-, Schönheits-, Kosmetik- und Hygieneprodukte verkauften. Daher werde auch ein Teil der Douglas-Filialen mit einem Angebot von Drogerieprodukten für den Einkauf geöffnet bleiben. Die Rede ist von knapp einem Viertel der Filialen.
Dieser Artikel wurde ursprünglich am 16.12.2020 um 15:24 Uhr publiziert.