Schnee verwandelt Rhein-Main-Gebiet in Winterlandschaft

In Rheinland-Pfalz und Hessen ist der Winter nun auch sichtbar angekommen. Vielerorts zeigte sich die Landschaft am Mittwoch in weißem Gewand. Doch es droht Glatteis.

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Region. Der Dezember in Deutschland zeigt sich in den kommenden Tagen weiterhin von seiner winterlichen Seite. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach warnt für Mittwoch sogar vor Eisregen im Süden Deutschlands. Bis nach Hessen hinein kann es zu Niederschlägen kommen. Laut Wetterexperte Dominik Jung fallen die in Rhein-, Süd- und Mittelhessen aber eher in Form von Schnee vom Himmel. Dazu bleibt es frostig und deutlich unter null Grad Celsius. Für die Weihnachtsfeiertage wagt Jung bereits eine vorsichtige Prognose – weiße Weihnachten nicht ganz ausgeschlossen.

„Der meiste Schnee kommt am Mittwoch Richtung Pfalz und Südpfalz runter“, sagt Dominik Jung. Aber auch bis nach Mainz und Wiesbaden seien teils starke Schneefälle zu erwarten. Jung sagt: „Das geht wahrscheinlich erst am Morgen gegen sieben und acht Uhr los.“ Vor allem am Vormittag und Mittag soll es dann weiter schneien. Somit müssen sich Pendler im Rhein-Main-Gebiet auf zum Teil glitschige Fahrbahnen gefasst machen und mehr Zeit für den Weg zur Arbeit einplanen. „In der Menge werden es wahrscheinlich nicht mehr als zwei, drei, vielleicht aber auch vier Zentimeter Schnee“, prognostiziert Jung. Aus der Erfahrung heraus könne das bereits ein kleines Verkehrschaos auslösen. „Da reichen meist schon ein paar Flocken“, so Jung. Der Entsorgungsbetrieb der Stadt Mainz hat beispielsweise bereits angekündigt, alarmiert und für einen möglichen Wintereinsatz ab Mittwochmorgen gerüstet zu sein.

Mehr Unfälle in Wiesbaden

Auf Wiesbadens Straßen hat der Schneefall laut Auskunft der Polizei für ein erhöhtes Unfallaufkommen gesorgt. Unter den Vorfällen seien aber keine schwereren Zusammenstöße oder Unfälle mit ernsthafteren Verletzungen von Beteiligten, heißt es aus dem Polizeipräsidium Westhessen.

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Schnee bis in die Mittelgebirge

In Mittelhessen wird es in den höheren Lagen laut Jung wahrscheinlich nur für ein paar Schneeflocken reichen. Viel weiter soll der Schnee in Richtung Norden nicht vorankommen. Der Schwerpunkt liege eindeutig in Süddeutschland bis ins südliche Rheinland-Pfalz. Südhessen, also vom Odenwald bis Darmstadt, wird voraussichtlich ebenfalls ab Mittwoch unter einer feinen, weißen Schneedecke bedeckt werden. Über Nacht hatte der Schnee bereits Modautal in eine Winterlandschaft verwandelt. Doch die Neunkircher Höhe war bis zum Nachmittag trotz einer rund drei Zentimeter dicken Schneeschicht auf den Feldern so gut wie menschenleer.

Aller Voraussicht nach wird uns der Schnee bis zum Sonntag erhalten bleiben. Der Effekt, der von den Wettermodellen berechnet wird, zeigt: Wenn der Schnee liegen bleibt – auch wenn es nur wenige Zentimeter sind – und es dann nachts aufklart, „dann verstärkt natürlich der Schnee diese Abkühlung – also die Ausstrahlung der Wärme ins Weltall. Und darum wird es schneller kalt und die Temperaturen gehen tiefer“, erklärt Jung. In der Prognose kann es am Wochenende nachts bis minus zehn Grad Celsius und darunter gehen.

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Weiße Weihnachten sind möglich

Zum Wochenbeginn deutet sich laut Jung aber eine Erwärmung an: „Mildere Luft kommt aus Westen, aus Richtung Frankreich.“ Doch nach neuesten Berechnungen werde es wahrscheinlich schon ab Mitte der kommenden Woche wieder kühler. Dann seien auch erneut Schneeregen oder Schnee möglich.

Jung sagt: „Weiße Weihnachten sind auf jeden Fall theoretisch noch möglich, weil die Wettermodelle ständig das vorgezogene Weihnachtstauwetter für Montag, Dienstag und Mittwoch berechnen, aber dann bis Heiligabend wieder Kälte voraussagen.“ Es sei also noch alles offen. „Man kann noch nicht genau sagen, ob es tatsächlich grün oder weiß an Weihnachten wird.“

DLRG warnt vor Betreten von Eisflächen

Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) warnt derweil eindringlich vor dem Betreten von Eisflächen auf Gewässern. Die Eisdecke sei in den meisten Fällen sicher noch zu dünn, teilte die Organisation mit. Man solle mit dem Schlittschuhlaufen oder dem Spaziergang auf dem Eis warten, bis die Eisfläche dafür freigegeben werde. Eltern sollten ihre Kinder über die Gefahren, die auf zugefrorenen Seen lauern, informieren.