Reaktionen der Hessen-CDU zum Wahlsieg von Kramp-Karrenbauer
Annegret Kramp-Karrenbauer hat die Wahl um den CDU-Parteivorsitz für sich entschieden. So reagieren die hessischen CDU-Politiker auf den Ausgang der Wahl.
Von Christian Stang
Reporter Politikredaktion Wiesbaden
Die neue CDU-Parteivorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer.
(Foto: dpa)
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WIESBADEN/HAMBURG - Der hessische CDU-Landesvorsitzende Volker Bouffier zeigte sich überzeugt, dass Annegret Kramp-Karrenbauer eine sehr gute Parteivorsitzende sein werde. Ihre Wahl bedeute keinen Richtungswechsel. Der knappe Ausgang der Abstimmungen zeige, dass sich drei sehr gute Kandidaten beworben hätten. Die Konkurrenz um den Parteivorsitz habe die CDU belebt. Er hoffe, dass auch Friedrich Merz und Jens Spahn in der Partei weiter Verantwortung tragen würden. Den Abgang von Angela Merkel bezeichnete der Ministerpräsident als „bewegend und berührend“.
Bouffier äußerte sich nicht dazu, wen er gewählt habe. Im Vorfeld hatte er allerdings deutliche Sympathien für Kramp-Karrenbauer erkennen lassen. Die Landes-Parteiführung hatte es vor der Abstimmung ausdrücklich vermieden, den 88 Delegierten aus Hessen eine Empfehlung zur Wahl der neuen CDU-Führung zu geben. Bei einem Treffen am Donnerstagabend habe Bouffier unterstrichen, aus Respekt vor den Delegierten verböten sich Wahlempfehlungen, hieß es aus Teilnehmerkreisen.
Auch die übrigen Kabinettsmitglieder ließen sich nichts zu ihrer persönlichen Wahlentscheidung entlocken. Unter den Delegierten waren neben dem Ministerpräsidenten alle sieben CDU-Landesminister und bis auf wenige Ausnahmen die komplette Landtagsfraktion, zusammen knapp 50 der 88 Delegierten aus Hessen. Auch die 17 hessischen Bundestagsabgeordneten waren geschlossen vertreten. Unter den Landtagsabgeordneten, Regierungsmitgliedern, den Bundestagsabgeordneten und übrigen Delegierten hielt sich nach übereinstimmender Einschätzung in der Stichwahl die Zustimmung zu Kramp-Karrenbauer und Merz die Waage.
Nur wenige prominente Parteimitglieder wollten sich dazu äußern, wem sie ihre Stimme gegeben haben. Die Wiesbadener Abgeordnete Astrid Wallmann hatte angekündigt, den Außenseiter Jens Spahn zu wählen. Allerdings nicht aus politischen, sondern aus persönlichen Gründen. Die beiden sind befreundet. Wie sie in der Stichwahl gestimmt hat, sagte Wallmann nicht. Der Wiesbadener Parlamentarier Horst Klee hatte länger mit sich gerungen, bevor er sich zur Wahl von Kramp-Karrenbauer entschloss. Sie decke in der Partei ein breites Spektrum ab und könne die CDU in eine gute und moderne Zukunft führen, sagte Klee. Kramp-Karrenbauer habe einen eigenen Kopf und sei weit mehr als das Abbild von Angela Merkel.
Der Wiesbadener Bundestagsabgeordnete Ingmar Jung entschied sich zunächst für Spahn. Er habe im Kabinett gute Arbeit geleistet und stehe für „Aufbruch, Neustart und Verlässlichkeit“, sagte Jung. Er äußerte sich gleichfalls nicht dazu, wen er im zweiten Durchgang gewählt hat. Der Rheingauer Bundestagsabgeordnete Klaus-Peter Willsch stimmte für Merz, dem er am ehesten zugetraut hätte, das konservative Profil der CDU wieder zu schärfen und Wähler von der AfD zurückzugewinnen. Wenig überraschend ist, dass auch Ex-Ministerpräsident Roland Koch für Merz votierte.