Hip-Hop-Sound bestimmte das Corona-Jahr 2020 in Mainz
Was hat die Welt 2020 gehört? Was hat Rheinland-Pfalz musikalisch bewegt und welcher Song liegt in Mainz weit vorne? Der Musikstreamingdienst Spotify weiß es.
Von Theresa Eickhoff
Digitalreporterin Schwerpunkt Audio
Auch die Menschen in Hessen und Rheinland-Pfalz nutzen den Musikstreamingdienst Spotify gerne.
(Foto: dpa)
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MAINZ - Ob zum Mitsingen – und tanzen oder einfach nur um kurz abzuschalten: Musik begleitet uns in jeder Lebenslage, weckt Erinnerungen und bringt uns mit basslastigen Trap-Songs oder Gute-Laune-Beats durch den Alltag. Ein außergewöhnliches Jahr 2020 neigt sich dem Ende, Zeit in der Vergangenheit zu lauschen. In Zeiten von Home-Office und Quarantäne spielte Musik bei vielen eine wichtige Rolle. Der schwedische Musikstreamingdienst Spotify hat wie jedes Jahr für seine User einen Jahresrückblick veröffentlicht. Wie schon im letzten Jahr dominiert auch in 2020 Hip-Hop Musik.
Spotify führt, wie so ziemlich jeder Webdienst heutzutage, detaillierte Statistiken und weiß so zum Beispiel, welche Songs weltweit am meisten gestreamt wurden. Das Unternehmen sortiert seine Daten aber auch nach Bundesländern und Städten.
Hit des Jahres und damit der am häufigsten gestreamte Song 2020 in Deutschland und auch in Mainz ist der Synthie-Popsong „Blinding Lights“ vom kanadischen Songwriter „The Weeknd“. Dicht gefolgt von „Apaches“ Top-Hit „Roller“. Der Track “Roses” (Imanbek Remix) von „SAINt JHN“ platziert sich auf Rang drei.
Was ist Spotify?
Die alltägliche Beschallung hat sich Spotfiy zunutze gemacht. Der schwedische Musikstreamingdienst gewinnt immer mehr Nutzer und Abonnenten. Wer Musik sucht, kann sie hier hören. Das große Plus in den Ohren vieler Hörer: Spotifys Algorithmen kennen unseren Musikgeschmack oftmals besser als wir selbst. Der Streamingdienst spielt in Playlists oft den Song als nächstes, von dem die Technik denkt, dass sie dem Hörer am besten gefällt. So entstehen auch maßgeschneiderte Songlisten für die Nutzer.
248 Millionen aktive Nutzer hat Spotify weltweit, 113 Millionen haben sogar ein Abo. Mehr als 50 Millionen Songs, mehr als 500.000 Podcasts und mehr als drei Milliarden Playlists bietet Spotify seinen Nutzern. Als Stream wird ein Song aber erst dann gewertet, wenn er mehr als 30 Sekunden angehört wurde
1. Blinding Lights – The Weeknd
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„And I said, ooh, I'm blinded by the lights. No, I can't sleep until I feel your touch. I said, ooh, I'm drowning in the night. Oh, when I'm like this, you're the one I trust (Hey, hey, hey)“
So lautet der Refrain im Track „Blinding Lights“ vom kanadischen R&B Sänger „The Weeknd“. Sein Song handelt von einer verlorenen Liebe. „The Weeknd“ singt darüber, wie er die romantische und physische Nähe zu einer Ex-Freundin vermisst und wie er wieder bereit für eine neue Beziehung ist, da er schon lange genug alleine ist. Der Song geht weltweit durch die Decke. Daumen hoch: den Spotify-Nutzern gefällt es.
2. Roller – Apache 207
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„Sie machen Fotos, Taschen platzen, aber Apache bleibt gleich (brrm). Brudi, ich muss los, wenn die Roller wieder schrei'n (brrm). Reden mir vom Koks und von Messerstecherei'n (brrm). Doch sie müssen los, wenn unsre Roller wieder schrei'n (brrm, brrm)“
Statt mit dicken Autos und goldenen Klunkern als Statussymbol steht in „Apaches“ Track „Roller“ eben das Rollerfahren im Fokus - in Marken-Sandalen und Tennissocken. Mit einer fetten Prise Selbstironie bleibt der Song in den Ohren hängen. „Roller“ stieg nach seinem Release sofort auf Platz zwei der deutschen Charts ein und sorgte für ein Leben auf der Überholspur für „Apache 207“.
3. Roses (Imanbek Remix) - Imanbek und SAINt JHN
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„Turn up baby, turn up, when I turn it on. You know how I get too lit when I turn it on. Can't handle my behavior when I turn it on. Too fast, never ask, if the life don't last, done been through it all. F*ck with a nigga raw, this who you wanna be. And I know you won't tell nobody nothing. And I know you won't tell nobody no”
Carlos St. John ist ein Rapper und Sänger aus Brooklyn, guyanischer Abstammung, der unter dem Namen SAINt JHN aufnimmt. Der Song hat ein düsteres Feeling, inspiriert von dem Film "Werckmeister Harmonies" aus dem Jahr 2000, der in einer trostlosen, ungarischen Kleinstadt zu kommunistischen Zeiten spielt. 2019 remixte der kasachische Teenager-Produzent Imanbek Zeykenov "Roses" und veröffentlichte es als Single.
Und was haben die Mainzer 2020 am häufigsten gehört?
Wie die Analyse der erfolgreichsten Künstler auf Spotify in diesem Jahr zeigt, konnte sich die Krone unter den Top 20 Künstlern in Mainz „Apache 207“ sichern. Platz zwei gehört Rapper „Capital Bra“. Der deutsche Rapper mit libanesischer Herkunft „Samra“, thront auf Rang drei. Kurz gesagt: Mainz steht auf Hip-Hop.
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Schulterlange, geölte Haare, Sonnenbrille und Achtziger-Jahre-Look sind sein Markenzeichen. Die Rede ist von „Apache 207“ - der Newcomer der straight aus dem Nichts auf die Bildfläche von Deutschrap gelangte. Volker Yaman, wie „Apache 207“ bürgerlich heißt, erobert die deutsche Raplandschaft 2018 im Sturm. Ohne großes Label im Rücken veröffentlicht der deutsche Rapper und Sänger aus Ludwigshafen im Frühjahr 2018 das Lied „Kleine Hure“. Danach folgen weitere Songs wie „Famous“ und dann kommt der Durchbruch im Deutschrap-Mainstream mit „Kein Problem“. Musikalisch kombiniert der Rapper mit türkischen Wurzeln Pop und Straßenrap. In seinen Songs thematisiert er immer wieder Erfahrungen, die mit der Geldnot seiner Familie zusammenhängen. Seit 2019 ist er beim Label von Rapper „Bausa“ unter Vertrag. Seine erste Nummer eins wird "Roller" im August letzten Jahres. „Treppenhaus“ ist das Debütalbum des Ludwigshafener Künstlers.
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Capital Bra“ alias Vladislav Balovatsky kommt im russischen Sibirien zur Welt. Mit sieben Jahren zieht er mit seiner Mutter in einen Plattenbau nach Berlin-Hohenschönhausen. Wegen kleinkrimineller Vergehen muss er in seiner Teenagerzeit mehrmals Jugendstrafen verbüßen, bricht schließlich die Schule ab. Er beginnt erste Rap-Texte zu schreiben und gewinnt bei einer Berliner Battle-Rap-Veranstaltung. Sein erstes Album "Kuku Bra" landet direkt in den Top 100. "Bra" steht für "Brat", das russische Wort für "Bruder". Seine Songs handeln mehrheitlich von kleinkriminellen Aktionen, schnellen Autos, Designer-Klamotten oder dem "harten Leben auf der Straße".
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Neben „Bonez MC“, „Mero“ oder „Ufo 361“ schlägt er in der Rap-Szene große Wellen: „Samra“. Der deutsche Rapper heißt mit bürgerlichem Namen Hussein Akkouhe und geht auf deutsch-libanesische Wurzeln zurück. Übersetzt bedeutet sein Künstlername „der Dunkle“, was er auch mit einem musikalischen und individuellen Stil umsetzt. „Samra“ gehört zu den erfolgreichsten und vielversprechendsten Newcomern. Seinen ersten Plattenvertrag unterschrieb er 2017 bei „Bushidos“ Label „Ersguterjunge“. Die Zusammenarbeit mit „Bushido“ und drei Nummer-eins-Hits führten zum ersten großen Hype des Rappers aus Berlin-Lichterfelde. Seine erste Single „Rohdiamant“ brachte „Samra“ 2018 auf den Markt.