Rheindürkheims Ortsvorsteher Adolf Kessel zeigte sich erschüttert darüber, dass nur wenige Tage nach dem Tod zweier Mädchen womöglich erneut ein Mensch im Rhein ertrunken ist.
WORMS. „Egal, wer zuständig ist: Wir sind nun, nach dem neuerlichen Badeunfall, gehalten, rasch etwas zu tun.“ Rheindürkheims Ortsvorsteher Adolf Kessel zeigte sich erschüttert darüber, dass nur wenige Tage nach dem Tod zweier Mädchen nun womöglich erneut ein Mensch im Rhein ertrunken ist – er war an der gleichen Stelle wie die beiden Kinder zum Baden in den Strom gegangen. Hinweisschilder, die vor Gefahren warnen, sollten so rasch als möglich aufgestellt werden.
Oberbürgermeister Michael Kissel erklärte, „der erneute Vorfall bestärkt mich in der Auffassung, dass zumindest im Bereich der Sandbänke im Süden und im Norden (am Zugang zu den Buhnen) allgemein verständliche Warnschilder Sinn machen.“ Ein Badeverbot, so schätzt Kissel, „dürfte hingegen weder akzeptiert werden noch durchsetzbar sein.“
„Drei Badeunfälle sind genug“
Der DRK-Rettungsdienst Worms warnt vor Lebensgefahr im Rhein. Rettungswachenleiter Sven Diendorf appelliert an alle Bürger, Eltern und Jugendlichen: „Der Rhein ist kein Freizeitbad und nicht zum Schwimmen geeignet. Durch die geringe Wassertiefe sind Strömungen an den tieferen Stellen unberechenbar und lebensgefährlich.“ Die Strömung im Rhein sei so stark, dass es auch für Menschen, die helfen wollten, lebensgefährlich sei, den Versuch zu wagen, einen Menschen aus dieser Strömung ohne Sicherung und Rettungsausrüstung befreien zu wollen.
Auch Schwimmflügel und andere Schwimmhilfen seien keine Rundum-sorglos-Lösung. „Sie helfen beim Schwimmen lernen, schützen aber nicht zuverlässig vor dem Ertrinken.“ Obwohl die Rettungskräfte von Feuerwehr, DLRG und Rettungsdienst schnell vor Ort seien, sei eine Rettung des Ertrinkenden eher wenig erfolgversprechend.
Generell, so empfiehlt der Rettungsdienst, sollte nur in beaufsichtigten Gewässern und Badeseen, die zum Schwimmen freigegeben sind, gebadet werden. Niemals sollten in Not Geratene gegen die Strömung schwimmen, sondern sich zunächst mittreiben lassen. „Wer einen Schwimmer in Notlage entdeckt, sollte schnellstmöglich den Notruf 112 wählen. Dabei ist es wichtig, sich den genauen Ort des Schwimmers zu merken, damit die Rettungskräfte schnell zum richtigen Einsatzort finden.“