Tödliche Badeunfälle: Stadt Worms hat Warnschilder aufgestellt

Hier am Rheinufer unweit der Seebachmündung in Rheindürkheim ertranken im Sommer drei Menschen. Die Stadt hat jetzt fünf Warnschilder zwischen Rheindürkheim und Ibersheim aufgestellt. Mithilfe einer einfachen Bildersprache soll versucht werden, gerade auch nicht deutsch sprechende Badegäste vor Gefahren beim Spielen am Ufer und Schwimmen im Rhein zu warnen. Foto: Stadt; Archivfoto: pa/Pakalski
© Stadt; Archivfoto: pa/Pakalski

Im Sommer sind drei Menschen im Rhein bei Rheindürkheim ertrunken – weil sie die Gefahren beim Baden und Spielen am Ufer unterschätzt hatten.

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WORMS. Im Sommer waren in Rheindürkheim drei Menschen bei Badeunfällen im Rhein ertrunken: zwei aus Afghanistan stammende Flüchtlingskinder und ein paar Tage später fast an gleicher Stelle ein Asylbewerber aus Pakistan. Die Stadt hat mittlerweile Warnschilder aufgestellt in der Hoffnung, Badende über die Gefahren zu informieren und solche traurigen Unglücksfälle künftig vermeiden zu können.

Hier am Rheinufer unweit der Seebachmündung in Rheindürkheim ertranken im Sommer drei Menschen. Die Stadt hat jetzt fünf Warnschilder zwischen Rheindürkheim und Ibersheim aufgestellt. Mithilfe einer einfachen Bildersprache soll versucht werden, gerade auch nicht deutsch sprechende Badegäste vor Gefahren beim Spielen am Ufer und Schwimmen im Rhein zu warnen. Foto: Stadt; Archivfoto: pa/Pakalski

Unbedachte Badegäste für Gefahren sensibilisieren

„Obgleich das Baden und Schwimmen im Rhein immer auf eigenes Risiko erfolgt und andere Städte trotz Hinweisschildern Todesopfer zu beklagen hatten, haben wir aufgrund der tragischen Unglücksfälle im Bereich der Buhnen zwischen Rheindürkheim und Ibersheim fünf größere Warnschilder aufgestellt“, hofft Oberbürgermeister Michael Kissel, eine höhere Sensibilisierung der oftmals unbedachten Rheinuferbesucher erreichen zu können.

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Neben einem Piktogramm mit der Abbildung von Wellen, Untiefen, einem Strudel unter der Wasseroberfläche, einem ankommenden Schiff und einem durchgestrichenen Schwimmer sind auf den Warnschildern Notrufnummer und Standort aufgeführt, und zwar in deutscher und englischer Sprache. Die genauen Standorte werden jetzt noch von der Stadtvermessung ermittelt. Sobald die Messergebnisse vorliegen, werden die etwa 50 auf 50 Zentimeter großen Schilder, die bereits aufgehängt sind, mit den jeweiligen Angaben ergänzt, sodass im Notfall der exakte Standort durchgegeben werden kann und Rettungseinsätze punktgenau und schnellstmöglich erfolgen können.

„Einen hundertprozentigen Schutz vor Badeunfällen gewähren solche Warnschilder nicht, wie die Erfahrungen der zurückliegenden Jahre gezeigt haben“, schätzt OB Kissel die Lage ein. Bei Flüchtlingen, die weder mit der neuen Sprache noch mit den Gegebenheiten im Zufluchtsland Deutschland vertraut sind, setze die Stadt bereits bei der Ankunft auf umfassende Aufklärung. „Bei Asylbewerbern, die dezentral untergebracht sind, erfolgt im Rahmen der sozialpädagogischen Begleitung eine Erstorientierung mit einer generellen Aufklärung über alltägliche Verhaltensregeln. Hierzu zählen auch Hinweise zur Aufsichtspflicht der Eltern, Verhalten auf Spielplätzen und einiges mehr. Insbesondere in Rheindürkheim wird in Verbindung mit Spielplätzen auf die Rheinnähe und die sich daraus ergebenden Gefahren hingewiesen“, versichert Kissel. Das alles hält die Menschen aber nicht ab, im Rhein bei heißem Wetter baden zu gehen, wie die traurigen Unglücksfälle im Sommer bewiesen haben.

Viele Behörden haben zusammengearbeitet

„Mein Dank gilt unserer Ordnungsbehörde und der Wasser- und Schifffahrtsdirektion, die das Projekt in enger Zusammenarbeit vorangebracht haben, sowie Ortsvorsteher Adolf Kessel und der DLRG für deren Unterstützung und Mitwirkung“, hebt der Stadtchef hervor. Auch die übergeordnete Behörde SGD-Süd war eingebunden.