Angel Doel Cuamatzi Polito wird für sein soziales Engagement ausgezeichnet.
WORMS. Angel Doel Cuamatzi Polito hat seine ganz persönliche Corona-Krise erlebt. Er verlor durch den Virus nicht nur ein Familienmitglied, auch wurde er selbst infiziert. Nachdem der 31-Jährige wieder genesen war, entschied er sich dafür, Menschen zu helfen, die durch diese Krise in Not geraten sind. „Angel Doel Cuamatzi Polito hat sich durch sein umfassendes und herausragendes soziales Engagement in dieser schweren Zeit eindeutig für den Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) des Jahres 2020 qualifiziert“, betonen die Verantwortlichen. Der Preisträger wurde von seiner Studienrichtung vorgeschlagen. Der mit 1000 Euro pro Hochschule dotierte Preis soll dazu beitragen, den großen Zahlen ausländischer Studenten an deutschen Hochschulen Gesichter zu geben und sie mit Geschichten zu verbinden.
Überreicht wurde ihm der Preis von Joachim Mayer, Leiter des International Centers. Der Masterstudent an der Hochschule Worms hatte seinen Support durch soziale Medien, auf Internetseiten und Stiftungen angeboten. Das Hilfsangebot blieb nicht lange unbemerkt. Eine im Pflegebereich tätige Frau meldete sich und bat um Unterstützung, da sie aufgrund der Mehrarbeit nicht mehr genügend Zeit für ihren Hund fand. Zudem arbeitet Angel ehrenamtlich mit den CAP-Lebensmittelmärkten zusammen. „Ich fülle Regale auf und kaufe dort für die Senioren ein“, berichtet der Mexikaner, der nicht nur das Business liebt, sondern auch das Singen. Deshalb hat er – sein drittes Engagement – das Projekt Balkonkonzerte der „youngcaritas“ in Mannheim unterstützt, indem er nicht nur ein solches Konzert auf der Schönau organisiert, sondern dort auch für die Anwohner gesungen und musiziert hat.
Der junge Mann ist in Puebla in Mexiko geboren und befindet sich im dritten Semester International Business Administration and Foreign Trade an der Hochschule Worms. Im Sommer 2019 kam er zum Studieren nach Deutschland, das er durch mehrere Besuche bereits kennen- – und die hiesigen Traditionen und die vielfältigen Landschaften lieben gelernt hatte. „Ich fühle mich sehr gut hier“, sagt er. Auch lobt er die Freundlichkeit, die ihm entgegengebracht wird, denn die sei wichtig für Ausländer, die anfangs die Kultur des Landes noch nicht kennen. Vor allem Bayern habe es ihm angetan, erzählt er begeistert in sehr gutem Deutsch. Berührung mit der Sprache hatte er durch deutschsprachige Freunde in Mexiko, später in Deutschland verbesserte er sein Deutsch sowie Englisch bei der Arbeit.
Das Preisgeld möchte er zur Finanzierung des Alltags einsetzen. In welche deutsche Stadt ihn der berufliche Weg später führen wird, weiß der Masterstudent heute noch nicht. Nur eines ist sicher: Eine Großstadt soll es sein. „Ich habe in Mexico-City gelebt“, erklärt er. Worms und die Region seien schön, doch Ruhe sei nichts für ihn. Angel Doel Cuamatzi Polito zieht das quirlige Großstadtleben vor.
Von Martina Wirthwein