Gerade für die Studienanfänger fallen durch die Corona-Krise wichtige Einführungsveranstaltungen weg.
WORMS. Auch den Hochschulen fordert die Corona-Krise hohe Flexibilität ab. Die pandemiebedingten Anordnungen zur Schließung haben die meisten Hochschulen zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt erwischt, nämlich genau zum Semesterstart. An der Hochschule Worms konnte die Erstsemesterbegrüßung nicht im klassischen Sinne durchgeführt werden: Der Präsident stellte sich den Studienanfängern per Live-Stream vor, die Informationen zum Semesterstart wurden online zur Verfügung gestellt.
„Das ist natürlich nicht mit den Einführungsveranstaltungen zu vergleichen. Es fehlt das Miteinander, denn die Fachschaften erleichtern unseren Erstsemestern den Einstieg ungemein, aber alle Informationen sind abrufbar und das ist wichtig,“ sagt Dorothea Hoppe-Dörwald, Sprecherin der Hochschule. Jetzt seien Innovationsfreude und Weitsicht gefordert, denn das Semester ausfallen zu lassen, sei für die Hochschule keine Option.
Bereits praktizierte Formate als digitaler Anteil in der Lehre und gut eingeführte Strukturen machten sich jetzt bezahlt. Innerhalb einer Woche habe die Hochschule laut eigenen Angaben in ein digitales Semester einsteigen können. Hierbei kämen bereits erprobte Lehr- und Lernformen vermehrt zum Einsatz- Die Betreuung der Studenten wird durch Foren, Lernplattformen und Videochats ermöglicht.
„Auch wenn der Campus aufgrund des Corona bedingten ‚Lockdowns‘ momentan fast gänzlich geschlossen ist, tauschen wir uns regelmäßig mit Studierenden und Hochschulangehörigen über aktuelle Fragen und Probleme digital aus,“ erzählt Hochschulpräsident Jens Hermsdorf. Die Krise möchte man nutzen, um den bereits angestoßenen digitalen Wandel in Forschung, Lehre und Verwaltung voranzutreiben. Dennoch sei es eine Herausforderung gewesen, in wenigen Tagen einen Großteil der Veranstaltungen vollständig auf die digitale Kommunikation umzustellen.
Für die Studenten bedeute die Pandemie, sich mit ganz neuen Unsicherheiten auseinanderzusetzen, berichtet Tobias Hack, Präsident des Studierendenparlaments. „Irgendwie muss das Studium ja weitergehen. Deshalb bin ich sehr froh, dass die Vorlesungen online angeboten werden und dies auch gut funktioniert.“