Auch Maschendraht hält Fasanerie-Fuchs „Pafu” nicht auf

Fuchs „Pafu” ist wieder außerhalb seines Geheges unterwegs.
© Johannes Lay

Ein Rückschlag für das Team des Wiesbadener Tierparks: Nachdem es gelungen war, den ausgebüxten Farmfuchs einzufangen, ist er erneut ausgebrochen. Wie es für den Fuchs weitergeht.

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Wiesbaden. Fast zwei Wochen lang war „Pafu” wieder in seinem Gehege. Schon Ende April sei es dem Team der Fasanerie gelungen, den ausgebüxten Fuchs wieder einzufangen, erzählt die Leiterin des Tier- und Pflanzenparks, Nadja Niemann auf Anfrage. Doch in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag sei er erneut entkommen: Diesmal habe er den Maschendrahtzaun durchgebissen, erzählt sie. Und man hört an ihrer Stimme, dass sie damit nun wirklich nicht gerechnet hätte. „Von einem Fuchs hätten wir das nicht erwartet.” Das kenne man höchstens von größeren Wildtieren. Offensichtlich handele es sich bei „Pafu” aber um einen „Ausbrecherkönig”.

Wie berichtet, beschäftigt der silber-graue Fuchs die Mitarbeitenden des Wiesbadener Tierparks schon seit Februar. Damals war er zum ersten Mal aus dem Gehege entkommen, das er sich mit seiner Partnerin „Cleo” teilt. Nach einem ersten erfolgreichen Einfangversuch im März, entkam er ein zweites Mal über den Überkletterschutz. Danach rüstete die Fasanerie auf, verstärkte das Gehege mit zusätzlichen Netzen und Stromzäunen. Man hielt es nun für „ausbruchsicher”, wie Niemann sagte. Doch jetzt hat „Pafu” einen neuen Weg hinaus gefunden. „Es bleibt also beim Alten”, sagt sie: Man versuche weiter, ihn zurück in sein Gehege zu locken.

Doch wie will man verhindern, dass „Pafu” dann erneut ausbricht? „Wenn wir ihn bekommen sollten, benötigt er wohl ein anderes Gehege in einer anderen Einrichtung”, sagt Niemann. Die Fasanerie werde ihn abgeben müssen. „Denn wir haben hier nichts, was sicher genug wäre. Und ein neues Gehege lässt sich nicht mal eben so bauen.” Den Farmfuchs einfach in Freiheit leben zu lassen, ist - wie berichtet - keine Option. Er lebte immer in Menschenobhut, kann sich nicht selbst versorgen und ist durch den Straßenverkehr gefährdet. Einfangen muss man ihn auch deshalb, weil er unkastriert ist, und sich mit wilden Rotfüchsen paaren könnte.

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Ganz unbeschadet hat „Pafu” die Monate in Freiheit nicht überstanden. Nachdem die Fasanerie ihn Ende April eingefangen hatte, wurde er in einer Tierklinik untersucht, berichtet Niemann. Dabei sei ein gebrochenes Bein festgestellt worden. Das erklärt, warum er zuletzt humpelte. „Pafu” wurde daraufhin operiert, der Bruch geschient. Von dem Eingriff zeuge derzeit noch eine rasierte Stelle in seinem Fell. Zurück im Gehege, sollte er sich eigentlich erholen und bald wieder mit „Cleo” vereint werden. Die beiden gelten als „sehr verliebt”, kuschelten früher viel. Warum „Pafu” dennoch so hartnäckig ausbricht, könne sie sich nicht erklären. Der Farmfuchs sei seit eineinhalb Jahren im Tierpark, ähnliche Vorfälle habe es vorher nie gegeben. „Wir verstehen nicht, was sich geändert hat.”

Für das Tierpark-Team ist der erneute Ausbruch natürlich ein Rückschlag, räumt Niemann ein. Die Freude über den geglückten Fang sei groß gewesen, nun sei man „ziemlich verzweifelt”, wisse langsam nicht mehr weiter. Man bereite den nächsten Einfangversuch vor. Sie hofft, dass sich der Fuchs weiterhin rund um die Fasanerie aufhalten und zur Fütterung nachmittags vorbeischauen wird.