Das Gremium hilft bei der Begutachtung von Grundstücken und bei Beglaubigungen. Nun wird Kastel noch einmal beraten, ob sich nicht doch jemand findet.
AMÖNEBURG / KASTEL. Das Ortsgericht steht vor Personalproblemen. Erstmals verzichtet der Amöneburger Ortsbeirat auf die Besetzung der Position des Schöffen. Es sei nicht gelungen, jemanden zu finden, der das Ehrenamt übernehmen wolle. Daher gehe das Vorschlagsrecht an den Kasteler Ortsbeirat, sagte Ortsvorsteher Rainer Meier (SPD).
Der Ortsbeirat hatte zwei Anläufe unternommen, um die Präsenz von Amöneburg im Ortsgericht zu wahren. Zuletzt hatte der Beirat im Schaukasten der Ortsverwaltung in Biebrich jemanden gesucht. Es habe „null Antworten“ gegeben, sagte Meier. In der vorigen Legislaturperiode nahm ein Ortsbeiratsmitglied die Aufgabe wahr.
Der Ortsgerichtsbezirk „Wiesbaden AKK 1“ ist für die Gemarkungen Kastel und Amöneburg zuständig. Ortsgerichte sind Hilfsbehörden der Justiz. Ihre Aufgaben sind unter anderem Grundstücksschätzungen sowie das Beglaubigen von Dokumenten. Die Mitglieder werden auf Vorschlag des Stadtparlaments vom Amtsgericht ernannt. Sie sollen Kenntnisse auf dem Immobilienmarkt haben und persönlich unbescholten sein, sagte Jutta O’Such von der Leitung der Ortsverwaltung. Im Sitzungspublikum hatte sich jemand danach erkundigt.
In Kastel stellte der Ortsbeirat die ersten Weichen für die Besetzung von vakanten Positionen. Stellvertretender Vorsitzender des Ortsgerichts soll Harald Zuckmayer bleiben. Im Hinblick auf den Schöffen müsste das Thema bei der nächsten Sitzung am 21. März erneut aufgerufen werden. Beim vorigen Mal wurde es vertagt in der Erwartung, dass sich in Amöneburg doch jemand finde. Sonst könnte der Eindruck entstehen, dass die Position überflüssig sei, sagte Ortsvorsteher Hartmut Bohrer (Arbeitskreis Umwelt und Frieden, AUF).