Scheurebe-Preis: Verleihung am 5. Mai beim Alzeyer Weinfest
Von Helmut Oesterwinter
Die Flaschen auf den Probiertischen waren schwarz verhüllt und nur durch Nummern gekennzeichnet, damit die Jury unbeeinflusst verkosten konnte. Foto: photoagenten/Axel Schmitz
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GAU-BICKELHEIM - Die Entscheidung ist gefallen, die Gewinner stehen fest. Doch welche Winzer beim 3. Internationalen Scheurebe-Preis im Mai in Alzey auf dem Siegertreppchen stehen werden, das bleibt bis dahin ein Geheimnis. Jurymitglieder und die Organisatoren der großen Verkostung, die jetzt im Competence Center Food & Beverage in Gau-Bickelheim stattfand, haben sich zu absolutem Stillschweigen über die Preisträger verpflichtet.
„Ein durchweg sehr ordentliches Niveau“
„Wir werden die auszuzeichnenden Winzer zwar vorab informieren, aber sie wissen dann noch nicht, wie sie abgeschnitten haben“, erklärte Jörg Winkler, Redaktionsmitglied des Fachmagazins „Wein Markt“ aus dem Verlagshaus Dr. Fraund, welches den Wettbewerb gemeinsam mit der Weinbruderschaft ins Leben gerufen hat und organisiert.
Obwohl auch die Scheurebe-Ernte des Jahrgangs 2017 nicht gerade üppig ausfiel, meldeten die Erzeuger 364 Weine zum Wettbewerb an – deutlich mehr als im Jahr zuvor. Schon das zeigt nach Einschätzung der Organisatoren, wie viel Aufmerksamkeit der vor 102 Jahren in Alzey von Georg Scheu gezüchteten Rebsorte und dem Wettbewerb zukommt. „Wein Markt“-Probenleiter Klaus Herrmann: „Betriebe aus Rheinhessen stellten 148 Weine an, aus der Pfalz kommen 77, Franken ist mit 65 dabei, aus Österreich haben wir 20 in der Probe, aus Schweiz zwei.“ Weitere Scheurebe-Vertreter kamen unter anderem aus den deutschen Anbaugebieten Baden, Nahe, Rheingau, Sachsen und Mittelrhein. Die eingereichten Weine bewegten sich laut Herrmann überwiegend in einem Preisgefüge von etwa fünf bis zehn Euro. Teuerster Tropfen war ein Eiswein, der 65 Euro pro 0,5-Liter-Flasche kostete.
TICKETS
Für Scheurebe-Fans und solche die es werden wollen, findet am 5. Mai ab 18 Uhr in der Alzeyer Stadthalle eine große Weinprobe statt. Tickets gibt es im Vorverkauf für 19 Euro im Weingut der Stadt Alzey sowie bei der Stadtverwaltung Alzey.
Bewertet wurden die edlen Tropfen in den Kategorien „trocken ausgebaut“, „halbtrocken“ und „lieblich“. Schaumwein ergänzte das Tableau, das mit Jahrgängen von 2017 bis zurück nach 1989 aufwartete. Damit das Juroren-Team – bestehend aus Fachhändlern, Einkäufern des Lebensmitteleinzelhandels, Winzern, Mitarbeitern der Landwirtschaftskammer (LWK), des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum, Vertretern von Weinbruderschaft und Medien – unbeeinflusst zu Werke gehen konnte, waren sämtliche Flaschen schwarz verhüllt und nur durch Nummern gekennzeichnet. Dass dabei die Frankenweine dennoch an ihrer typischen Flaschenform namens Bocksbeutel zu erkennen waren, tat der Objektivität keinen Abbruch. „Das verschafft den Weinen bei uns keinen Vor- oder Nachteil“, versicherte ein Tester.
Fleißig schnüffelten und süffelten die Juroren, machten sich Notizen und diskutierten in kleinen Runden das, was sie jeweils in den Weinen erkannt hatten, welche Qualität sie den Tropfen bescheinigten, in welchen angemessenen Punktzahlen des genutzten 20-Punkte-Wertungssystems ausgedrückt werden kann. Dieses rege Austauschen war gewollt. Jörg Winkler: „Uns geht es um eine repräsentative Probe. Hier entscheidet nicht allein einer.“ Im Großen und Ganzen einig war man sich an den Probiertischen, was da eingereicht worden war. „Ein durchweg sehr ordentliches Nvieau“, unterstrich Dr. Ludwig Tauscher, Leiter des Alzeyer Weinbauamtes der LWK. Und Michael Reinfrank von „Weinraumwohnung“ in Mainz ergänzte schmunzelnd: „Wie immer gibt es Ausreißer nach oben und unten. Das lässt Platz für schöne wilde Diskussionen.“
Verliehen wird der Scheurebe-Preis in den genannten Kategorien mit jeweils einem 1., 2. und 3. Preis. Geschehen wird dies am Samstag, 5. Mai, im Rahmen des Alzeyer Weinfestes „Scheu time“ (5. und 6. Mai) in der Stadthalle.