Rheinhessen sucht Lösungen für das Verkehrsproblem
Von Anita Pleic
Redaktionsleitung Rheinhessen
Am Kreuz Mainz Süd ist derzeit Großbaustelle – eine der vielen Problemstellen des rheinhessischen Verkehrsaufkommens. Archivfoto: Harald Kaster
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RHEINHESSEN - Baustellen, Stau – jeden Tag das gleiche Bild auf Rheinhessens Hauptverkehrsadern. Wenn die Region am frühen Morgen erwacht, zigtausend Menschen im Rhein-Main-Gebiet, in Rhein-Neckar und damit auch durch Rheinhessen pendeln, dann lässt sich schnell erkennen, dass es ein Verkehrsproblem gibt. Und in der nahen Zukunft stehen solch große Bauprojekte an, dass sich das Ganze noch einmal verschärfen könnte.
Etwa dann, wenn 2020 in Nierstein die Bauarbeiten entlang der B 9 beginnen sollen. Das ist der Punkt, an dem die CDU in Rheinhessen nun mit Anträgen ansetzt, die sie in den Landkreisen und den beiden Städten Worms und Mainz platziert. Vor Weihnachten trafen die Christdemokraten dabei auf offene Ohren und Zustimmung. Die Anträge – in Alzey-Worms, Worms und Mainz bereits in den Gremien diskutiert und angenommen – resultieren aus dem Konzept für die Region, das die Christdemokraten seit zwei Jahren unter Einbindung interessierter Bürger erarbeitet haben. Die Region, sprich die beiden Landkreise und die beiden Städte, sind nun aufgefordert, gemeinsam ein Konzept zu erarbeiten.
„Dass wir nun mit dem Thema Verkehr starten und das in die Diskussionen in den Gremien einbringen, liegt vor allem daran, dass hier wirklich für die ganze Region große Dringlichkeit geboten ist. Im Bereich der Schaffung einer modernen und leistungsfähigen Verkehrsinfrastruktur, die auch in der Lage ist, die Pendlerströme zu bewältigen und die unsere Region Rheinhessen als Wirtschaftsstandort und zum Wohnen für Jung und Alt attraktiver macht, besteht dringender Handlungsbedarf“, beschreibt Markus Conrad, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Wörrstadt. Die Region ächze unter dem Verkehr, brauche umfassende Konzepte für Straßen und öffentlichen Nahverkehr. Dazu zählt im Kern auch die Forderung nach einer Vereinheitlichung der Tarife im öffentlichen Nahverkehr und eine bessere Vernetzung mit den beiden Rheinhessen umgebenden Metropolregionen sowie der Bau von Radschnellwegen.
IM DETAIL
Der Antrag fordert neben Lösungen für die Straßen auch die Realisierung von Radschnellwegen und den Ausbau der E-Mobilität in der Region.
Im Wormser Stadtrat passierte der Antrag das Gremium einstimmig. Oberbürgermeister Michael Kissel betonte zwar, dass das in der Planungsgemeinschaft Rheinhessen-Nahe diskutiert werde und der Antrag dorthin verschoben werden solle, dennoch hatten die Christdemokraten das Wormser Gremium überzeugen können.
Gemeinsame Konferenz könnte 2018 stattfinden
Auch im Mainzer Stadtrat gab es für das Ansinnen der CDU keinerlei Gegenstimmen. Ein Ergänzungsantrag der dortigen Ampelkoalition fordert außerdem, dass die beiden Landkreise und die beiden Städte im kommenden Jahr zu einer gemeinsamen Konferenz zusammenkommen, bei der die Schaffung eines solchen gemeinsamen, regionalen Verkehrskonzepts thematisiert werden soll. Oberbürgermeister Michael Ebling und Dorothea Schäfer, Landrätin in Mainz-Bingen, haben sich in den vergangenen Wochen bereits darauf verständigt, das Thema Verkehr gemeinsam in den Blick zu nehmen und dafür unter anderem auch den Nachbarschaftsausschuss wiederzubeleben. Auch Schäfer forciert den regionalen Ansatz für Rheinhessen.
Am Dienstag dieser Woche folgte dann auch im Landkreis Alzey-Worms und in der dortigen Kreistagssitzung einstimmig das Ja für den Antrag der rheinhessischen Christdemokraten. Der Weg zu einem umfassenden Verkehrskonzept, das die Herausforderungen der Zukunft vor allem mit Blick auf die Hauptverkehrsadern B 9, Rheinhessenstraße und Autobahnen angeht, ist demnach frei.