Rheinhessen: St. Jakobusgesellschaft arbeitet an Musical
Von Anita Pleic
Redaktionsleitung Rheinhessen
Der Projektchor steckt mitten in den Proben für die Aufführungen. Die Sänger aus ganz Rheinhessen treffen sich in Framersheim und Appenheim. Foto: photoagenten/Axel Schmitz
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RHEINHESSEN - Sie haben sich auf den Weg gemacht. Auf den Weg, eine ganze Region in einem besonderen Projekt zu einen: Die Regionalgruppe der St. Jakobusgesellschaft Rheinland-Pfalz/Saarland will Ende des Monats in zwei markanten Gotteshäusern der Region ein Musical auf die Bühne bringen, das den Jakobsweg und das Pilgern nach Santiago in den Mittelpunkt rückt. Dafür finden sich in den Proben, die abwechselnd in Framersheim und Appenheim stattfinden, Sänger aus ganz Rheinhessen zusammen. Eine Premiere ist es nicht, dieses Chorprojekt. Eher eine Fortsetzung des erfolgreichen ersten Auftritts im Jubiläumsjahr der Region.
Gänsehautgefühl und volle Gotteshäuser
„Das waren zwei für uns wunderschöne Auftritte, bei denen der Wormser Dom und die Burgkirche in Ingelheim bis auf den letzten Platz gefüllt waren. Diese Resonanz war einfach überwältigend. Und bis heute erinnern wir uns an Gänsehautmomente, wenn das Publikum am Ende mitgesungen hat oder Minuten lang applaudiert hat“, erinnern sich Anne Horst, Hedda Hinkel und Christine Halfmann, alle drei Sprecherinnen der Regionalgruppe Rheinhessen, gemeinsam mit Hildegard Becker-Janson, Vizepräsidentin der Regionalgruppe, an die Premiere im vergangenen Jahr. Diesmal laden der Projektchor und TonApp Appenheim gemeinsam in die Alzeyer Nikolaikirche und in St. Stephan in Mainz ein. „Das sind beides wieder sehr besondere Räume für uns und wir können es kaum erwarten, dort zu singen“, beschreibt Halfmann, musikalische Leitung des Projekts. 18 Lieder stehen auf der Liste der Sänger, dieses Mal werden auch einzelne Rollen gespielt und Bilder des Jakobsweges in die Kirchen projiziert.
Santiago selbst werde dabei während des Abends zum Symbol für eine Suche nach dem Geheimnis des Lebens und den Weg zum eigenen Ich. „Die Lieder drücken so viel aus, sind immer wieder sehr berührend. Es ist ein wunderbares Gefühl, in einem Chor mit 50 Stimmen mitgetragen zu werden, dann diese bewegende Musik – Gänsehautfeeling pur“, verdeutlicht Anne Horst. Komponiert wurde das Musical von dem renommierten „Vorreiter moderner christlicher Musik“ Siegfried Fietz, die Texte für das Musical schrieb Hermann Schulze-Berndt. Die Sänger erzählen die Geschichte des Karrieremenschen und Börsianers Jakob Meyer. Der verspricht seiner im Sterben liegenden Mutter, einer Spanierin, sich auf den Pilgerweg nach Santiago de Compostela zu machen. „Unterwegs empfängt er durch Begegnungen mit anderen Pilgern, einer Bäuerin und einer Musikern, einer Gärtnerin, einem Abt und einem Mönch die nötige Inspiration, um sein Leben zu ändern“, erzählen die drei Sprecherinnen der Regionalgruppe.
AUFFÜHRUNGEN
Am Sonntag, 22. Oktober, geht es in der Alzeyer Nikolaikirche um 18 Uhr los, am Sonntag, 29. Oktober ebenfalls um 18 Uhr in St. Stephan in Mainz. Der Eintritt zu beiden Abenden ist frei. Es wird aber um Spenden gebeten. Sie gehen zu Teilen an den „Verein zur Förderung der seelischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen“ in Alzey (www.strubbelkids.de), sowie an den Förderverein für Tumor- und Leukämiekranke Kinder e.V. in Mainz (www.krebskrankekinder-mainz.de).
Gemeinsames Singen für den guten Zweck
Mit den beiden Auftritten wollen die Sänger aber nicht nur den Zuschauern einen schönen Abend bescheren, sondern gleichzeitig Gutes tun. So ist der Eintritt frei, es wird aber um Spenden gebeten, die dann auf zwei Institutionen aufgeteilt werden. „Das ist einmal der Verein Strubbelkids in Alzey und der Förderverein für Tumor- und Leukämiekranke Kinder in Mainz. Beide haben uns in ihrer Arbeit mit Kindern und Jugendlichen tief beeindruckt“, erläutert Horst. In Erinnerung geblieben sind ihr und ihren Kolleginnen unterschiedliche Momente. Vor allem aber jene, die so selbstlos Kindern Hilfe bieten sollen. Etwa dann, wenn eine Kinderkrankenschwester sich selbst die Haare abrasiert, um die kleinen Krebspatienten zu unterstützen und ihnen zu zeigen, dass sie nicht alleine sind, sondern Menschen da sind, die ihnen beistehen. „Das ist ein Beispiel für Dinge, die uns tief bewegen und nicht loslassen. Eine ganz starke Aktion, die wir unbedingt unterstützen möchten mit unserem Projekt“, sagt das Führungsquartett der Regionalgruppe. Dafür proben sie alle gemeinsam höchst engagiert und mit viel Spaß. In den beiden Gotteshäusern wird lediglich eine Generalprobe stattfinden. Darauf fiebern die Sänger hin. „Dort singen zu dürfen, das ist schon etwas sehr Besonderes“, sind sich die Sänger einig.