„Eine sehr geile Technik“, kommentiert Jerome Kantner seine akkurat ausgeübte Fingerfertigkeit auf dem Haupt von Model Marius. Der „Global Champion 2014“ hat der...
RHEINHESSEN. „Eine sehr geile Technik“, kommentiert Jerome Kantner seine akkurat ausgeübte Fingerfertigkeit auf dem Haupt von Model Marius. Der „Global Champion 2014“ hat der Schere mittlerweile abgeschworen, greift vielmehr unter anderem zum „Feather razor“ und rasiert die Seitenpartien scharf aufwärts. Dem imposanten Bart von Marius wird er sich später widmen.
Neben dem international prämierten Mainzer Herrenfriseur mit Schwerpunkt Barber-Styling greifen auf der Bühne des Berufsbildungszentrums I der Handwerkskammer auch Gerald Friedrich aus Gau-Bickelheim – der Europa- und Weltcup-Pokale daheim stehen hat und auf dessen Dienste sich auch Schwedens Königin Silvia bei Deutschland-Terminen verlässt – sowie „Creative Top Stylist und Coach“ Gerino Barba aus Mainz, Landesmeister im Herrenfach und Mitglied im Prüfungsausschuss der Innung, zu ihren Verschönerungsinstrumenten, um jungen Männern einen angesagten Look zu verpassen.
Unter dem Motto „Inspiration & Style on stage“ hat der Landesverband „Friseure & Kosmetik“ Rheinland eingeladen, um die neuen Modetrends aus Berlin in die Region zu bringen, und als Gastgeber freuen sich auch Hans-Jörg Friese, Präsident der Handwerkskammer Rheinhessen und selbst vom Fach, sowie Bernd Kiefer, Obermeister der Friseurinnung Rheinhessen mit Salon in Flörsheim-Dalsheim, der die Herren-Präsentation moderiert, dass sich mehr als 100 Zuschauer im BBS I eingefunden haben. Aufmerksam verfolgt etwa Nicole Bauer das maskulin geprägte Geschehen auf der Bühne. Sie denkt ganz klar darüber nach, eins der von Jerome Kantner offerierten Coachings für ihren Salon zu buchen. „Die Barber-Sparte und das Herren-Styling werden auch bei uns spürbar nachgefragt“, berichtet die Friseurmeisterin aus ihrem Wörrstädter Salon „Crehaartiv“.
Derweil zaubert Gerald Friedrich, nach eigenem Bekunden „ein großer Freund des Façonschneidens“, Model Fabian eine silbrig überhauchte, formvollendete Zierde auf den Kopf, während Gerino Barba das Deckhaar von Andreas zunächst länger lässt, um es anschließend zu crashen: „Wichtig ist, visuell zu arbeiten“, so der Coiffeur, für den der Beruf, ausweislich auch des Großdrucks auf seinem T-Shirt, nicht „Job, sondern Leidenschaft“ bedeutet.
Zum Auftakt des Nachmittags haben weitere Könner des Landesverbandes an ihren Modellen die Trends für Frühjahr und Sommer präsentiert. Moderiert von Expertin und Meisterin Katja Effelsberg, legt unter anderem Julian Wagner aus Ahrweiler Hand an „seine“ Damen: Wandelbar und voluminös, mit einem Pony in Überlänge, gestaltet er Elsas Frisur, verweist auf angesagte Erdtöne und darauf, dass der Bob nach wie vor nicht wegzudenken sei.
Konturen haarscharf akzentuiert
Gleichzeitig bringt Stylistin Sibel Yasar aus Koblenz auf Sarahs Antlitz ein perfektes Make-up auf, und Ercan Akbulak aus Sinzig beweist, dass er den Titel des Deutschen Vizemeisters 2015 im Damenfach zu Recht trägt. Janina Oswald wiederum, Friseurmeisterin aus Singhofen, akzentuiert die Kontur ihrer Herrenfrisur im wörtlichen Sinn haarscharf, um ihren „Straight Cut“ später „zu personalisieren“. Von der anderen Rheinseite ist Gisela Ohl zum Schauen gekommen: „Ich sauge immer alles auf“, unterstreicht die Fachfrau mit eigenem Salon in Wiesbaden ihr Bestreben, stets auf der Höhe der Mode zu sein. Hier spielten übrigens, wie Bernd Kiefer im AZ-Gespräch am Rande verrät, immer häufiger auch Prominente aus der Show- oder Fußballwelt wie auch der Street Style eine Rolle.