Nach Badeunglück in Worms-Rheindürkheim: Nun auch zweites Mädchen tot aufgefunden
Im Fall der beiden vermissten afghanischen Mädchen, die am Freitag im Rhein bei Worms-Rheindürkheim von einem Strudel erfasst und mitgerissen wurden, ist am späten Samstagabend auch das zweite Mädchen tot aufgefunden worden.
Von Johannes Götzen und dpa
Die Einsatzkräfte vor Ort bei Rheindürkheim.
Foto: Photoagenten/Ben Pakalski
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RHEINDÜRKHEIM/GROSS-ROHRHEIM - Alles Hoffen und Bangen war vergebens: Die beiden Mädchen einer afghanischen Flüchtlingsfamilie sind beim Baden im Rhein ums Leben gekommen. „Wir gehen von einem tragischen Badeunfall aus“, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Die Leichen der Kinder waren am Samstag gegen Mittag und am späten Abend an verschiedenen Stellen im Rhein gefunden worden. Am Sonntagvormittag herrschte dann Gewissheit über das Schicksal der Mädchen. Die Angaben zum Alter der Kinder variieren, am Freitag sagte die Feuerwehr, sie seien acht und elf Jahre alt, jetzt spricht die Polizei von neun und 13 Jahren. Zunächst hatten Bootsfahrer bei Biebesheim am Rhein den leblosen Körper der Neunjährigen entdeckt und ihn an Land gebracht. Ein Angler fand dann einige Stunden später die Leiche des 13 Jahre alten Mädchens bei Groß-Rohrheim.
Die Kinder hatten am Freitag bei Rheindürkheim im Fluss gebadet. Dabei gerieten sie in einen Strudel und gingen unter. Polizei und Feuerwehr hatten mit einem Großaufgebot bis Freitagabend nach ihnen gesucht, dann aber aufgegeben. Die Mädchen sind nach Angaben eines Polizeisprechers verwandt, er konnte aber nicht bestätigen, dass es sich um Geschwister handelt. Die Familie der Kinder werde betreut. Nach Angaben der Feuerwehr vom Freitag handelt es sich um Angehörige afghanischer Flüchtlingsfamilien, die in Rheindürkheim und Osthofen leben. Vier Frauen und mehrere Kinder hatten am Freitag bei hochsommerlichen Temperaturen den Nachmittag am Rhein genießen wollen. Die beiden Mädchen waren offenbar in einen Strudel geraten und mitgerissen worden.
Nach Zahlen der Deutschen Lebens-Rettungsgesellschaft (DLRG) ertranken in den ersten sieben Monaten dieses Jahres bundesweit etwa 280 Menschen, 38 mehr als im Vorjahreszeitraum. Gerade an ungesicherten Badestellen im Binnenland sei es zu den tödlichen Unfällen gekommen.