Streik in Rheinhessen: Kitas bleiben heute geschlossen

Am 08. März sind Erzieherinnen und Erzieher in Rheinhessen zum Streik aufgerufen.
© Lukas Görlach

Für Mittwoch, 8. März, rufen die Gewerkschaften Erzieherinnen und Erzieher erneut zum Protest auf. Doch nicht alle werden für höhere Löhne streiken. Damit müssen Eltern rechnen.

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Rheinhessen. Es geht um mehr Geld für Erzieherinnen und Erzieher in den kommunalen Kindertagesstätten. Die rheinland-pfälzische Gewerkschaft Erzieher und Wissenschaft (GEW) ruft die Kita-Beschäftigten sowie alle anderen Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst des Öffentlichen Dienstes am Mittwoch, 08. März, zu einem ganztägigen Warnstreik in Rheinhessen auf. Die GEW fordert laut Mitteilung für die Tarifrunde 2023: 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro. Für Auszubildende und Praktikanten sowie duale Studenten werden 200 Euro mehr gefordert.

In Nieder-Olm findet am Mittwochvormittag ein Demonstrationszug (Start Ludwig-Eckes-Halle) sowie eine Kundgebung auf dem Rathausplatz statt. Die GEW begründet den Streik damit, dass „die zweite Verhandlungsrunde in der Tarifrunde für die Beschäftigten des Bundes und der Kommunen ohne eine wirkliche Annäherung zu Ende gegangen ist“. Es gehe darum, die Unzufriedenheit mit dem Verhandlungsverlauf öffentlich kundzutun. Klaus-Peter Hammer, Vorsitzender der GEW Rheinland-Pfalz, sagt: „Unsere Mitglieder sind hoch motiviert und werden für eine angemessene Lohnerhöhung unter Berücksichtigung der explodierenden Lebenshaltungskosten eintreten.“ Mit 150 Streikenden wird laut GEW gerechnet.

Gestreikt wird in ganz Rheinhessen

In folgenden Städten und Landkreisen bleiben kommunale Kitas geschlossen:

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  • Landkreis Mainz-Bingen

  • Landkreis Alzey-Worms

  • Stadt Worms

In Mainz ruft die Gewerkschaft Verdi die Erzieherinnen und Erzieher der Stadt zu einem Demonstrationszug auf. Die GEW rät allen Eltern, sich vorab mit der jeweiligen Kita abzusprechen, ob und in welchem Umfang vor Ort gestreikt wird.

Nicht alle Kitas werden bestreikt

Wie die Redaktion exklusiv erfahren hat, wird die integrative Kita „Sternschnuppe“ in Gensingen am Mittwoch ihren Betrieb hingegen aufrechterhalten. Kita-Leiterin Nathalie Dörner sagt: „Natürlich steht es jedem frei, zu streiken. Aber wir haben uns verständigt, dies nicht zu tun.“ Schließlich ist es laut Dörner viel wesentlicher, die Rahmenbedingungen und Strukturen des Betreuungsangebotes zu verbessern. Hier seien zum Beispiel die Gruppengrößen ein entscheidendes Thema. „Doch das ist bei den Streiks, wenn überhaupt, nur ein Nebenthema“, sagt Dörner.

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Wie die GEW bereits ankündigt, soll es am Donnerstag, 23. März, und damit kurz vor der dritten Verhandlungsrunde, zu einem erneuten „großen landesweiten Warnstreiktag“ kommen.