Die Ferienprogramme der Verbandsgemeinden Rhein-Selz, Nieder-Olm und Bodenheim finden zwar weitestgehend statt – allerdings unter ungewöhnlichen Bedingungen.
Von Helena Walheim
Volontärin
Die unterschiedlichsten Angebote für Kinder soll es auch in diesen Sommerferien geben. Wichtig sind dabei besondere Schutzkonzepte.
(Archivfoto: hbz/Michael Bahr)
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RHEINHESSEN - In einigen Wochen sind Sommerferien, der Urlaub vieler Eltern ist wegen Corona aufgebraucht. Was wird aus den Schülern in der schulfreien Zeit? Diese Zeitung hat in den VGs nachgehört.
„Der Ferienpass, das Ferienprogramm wie wir es kennen, wird nicht stattfinden können”, sagt Claudia Grieshaber von der Jugendpflege der Verbandsgemeinde Nieder-Olm. „Die Auflagen sind für uns nicht erfüllbar.” Die Alternative: eine Ferienbetreuung. „Mir persönlich ist es wichtig, in dieser Zeit den Mut und den Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen nicht zu verlieren.” Grieshaber sieht auch die Betreuungsnot vieler Eltern. „In diesem Jahr sehe ich es aber auch als Aufgabe der Jugendpflegen, ihren gesellschaftlichen Teil beizutragen und das Betreuungsproblem mit anzupacken.”
Das Betreuungsangebot in den ersten fünf Wochen der Sommerferien ist für Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren gedacht. Betreut wird dezentral an vier Grundschulen der VG: in Nieder-Olm, Essenheim, Stadecken-Elsheim und Zornheim. Ausflüge fallen allerdings weg. Konnten die Kinder zuvor aus vielen verschiedenen Kursen und Ausflügen auswählen, einfach eine unbeschwerte Zeit verbringen, wird es jetzt eine Betreuung sein, mit festen Gruppen und Spiel-, Bastel- und Bewegungsangeboten, sagt Grieshaber. In der Planung orientieren sich die Organisatoren am Hygieneplan der Schulen in Rheinland-Pfalz. Bestimmte Teilnahme-Kriterien gibt es keine. „Ich gehe davon aus, dass diese Art der Betreuung nur von Eltern angenommen wird, die auf eine Betreuung angewiesen sind.” Die Gruppen werden kleiner sein: Statt 200 Kindern werden sich maximal 15 bis 30 auf dem Schulhof aufhalten. „Wir werden nicht mit 70 Kids am Nachmittag ins Freibad einfallen. Das ganz typische Ferienpass-Feeling wird, denke ich, nicht aufkommen – und doch versuchen wir, das Beste aus der Situation zu machen”, sagt Grieshaber.
WEITERE INFOS
Weitere Informationen über die einzelnen Programme sowie über das Anmeldeverfahren im Internet: www.vg-rhein-selz.feripro.de; www.vg-bodenheim.feripro.de; www.unser- ferienprogramm.de/nieder-olm.
Ein vollständiges Programm gibt es in der VG Rhein-Selz aktuell zwar noch nicht, doch der Durchführung steht „im Hinblick auf die derzeitige Situation, aktuelle Lockerungen und Corona-Schutzmaßnahmen inbegriffen”, generell nichts im Weg, sagt Jugendpflegerin Catarina Rodrigues. „Schon heute freuen wir uns auf die kommende Ferienzeit und sind fest davon überzeugt, dass wir unseren kleinen Mitbürgern, trotz Virus und Maskenpflicht, eine spannende und abenteuerliche Ferienzeit bescheren können.” Es soll wie auch in den vergangenen Jahren, eine „vollumfängliche Betreuung über die gesamte Ferienzeit” geben. Noch bestehen allerdings Unklarheiten, was die Wahl der Standorte und das Ganztagsangebot betreffen. Auch ein Hygieneschutzkonzept muss noch erarbeitet werden. „Wir stehen jedoch in engem Kontakt mit der Kreisverwaltung und den Kollegen aus dem Landkreis, um schnellstmöglich ein geeignetes Angebot auf die Beine zu stellen.” In den nächsten Wochen will die VG Genaueres dazu sagen können.
Das Sommerferienprogramm der VG Bodenheim findet ebenfalls statt. Auf manch liebgewonnene Aktion muss allerdings verzichtet werden, sagt Henri Bick vom Kinder- und Jugendbüro. Es werden nur Veranstaltungen angeboten, bei denen die Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden können. Große Ausflüge, die mit einer Busfahrt verbunden wären, etwa zum Barfußpfad, zur Lochmühle oder in den Zoo, fallen aus. Auch der Zirkusworkshop sei mit Abstandsgebot nicht sinnvoll durchführbar.
Dennoch: „Für uns war immer klar, es soll ein Sommerferienprogramm geben – im Zweifel mit digitalen Angeboten, die man daheim oder draußen in der Natur nutzen kann”, sagt Bick. „Als sich die Lockerungen abgezeichnet haben und auch viele Vereine gesagt haben: „Wir sind dabei!”, war klar: Unter den gegebenen Umständen planen wir ein möglichst normales Sommerferienprogramm. Wir sind froh, das nun anbieten zu können.”