RHEINHESSEN - (red). Im Mangel an verfügbaren Fachkräften sehen die Unternehmen in Rheinhessen das größte Risiko für ihre weitere Entwicklung. Besonders die Industrie kann offene Stellen längerfristig nicht besetzen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Sonderumfrage der Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen (IHK) unter mehr als 1000 Unternehmen in der Region.
Wie drückend der Fachkräftemangel wird, zeigt der Vergleich mit der Vorjahresumfrage vom Herbst 2016. Nannten damals 34 Prozent der Befragten das Problem als größtes Entwicklungsrisiko, sind es jetzt 46 Prozent. IHK-Hauptgeschäftsführer Günter Jertz erläutert: „Angesichts einer anhaltend guten Konjunktur- und Auftragslage wird die Herausforderung für die Unternehmen immer größer. Und er entwickelt sich auf breiter Front: Der sprunghafte Anstieg der Risikonennung zieht sich durch alle Wirtschaftszweige – im Handel von 25 auf 37 Prozent, im Dienstleistungsbereich von 37 auf 48 Prozent und am stärksten in der Industrie von 36 auf 51 Prozent der Befragten.“ Mangels Bewerbern dauert es bei 47 Prozent der Unternehmen länger als zwei Monate, um offene Stellen zu besetzen. Als schwerwiegendste Folge des anhaltenden Fachkräftemangels sehen die Unternehmen die Mehrbelastung ihrer Belegschaft.
Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, setzen die Unternehmen auf ein Bündel von Maßnahmen. Darin enthalten ist die Bereitschaft, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf auszubauen, oder die Beschäftigungsmöglichkeiten für ausländische Fachkräfte und Hochschulabsolventen zu erleichtern. Mehr als die Hälfte möchte die berufliche Bildung gestärkt sehen. Hauptgeschäftsführer Günter Jertz sieht hier die IHK als Partner an der Seite der Betriebe: „Mit Ausbildungsmessen wie der BIM, dem Tag der Technik, dem Tag der Logistik oder dem Berufsinfobus und der Praktikumsbörse bieten wir Unternehmen effiziente Kontaktplattformen zu jugendlichen Bewerbern. Jährlich wachsende Teilnehmerzahlen zeigen, dass wir damit auf dem richtigen Weg sind.“