Exklusiv aus der Redaktion: Spannende Themen aus Rheinhessen

Neues aus Rheinhessen
© Kari_designer - stock.adobe; Foto: HBZ - Stefan F. Sämmer

Das versprechen die Kandidaten der Mainzer OB-Stichwahl, künstliche Intelligenz im Schulalltag und: Bleibt Mainz-05-Trainer Bo Svensson länger als 2024? Das ist heute wichtig.

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Rheinhessen. Das Frankfurter Landgericht hat es abgelehnt, einen Strafprozess gegen die hessischen Polizisten einzuleiten, die rassistische und antisemitische Inhalte in Chat-Gruppen geteilt haben. Das kommt einer schmerzhaften Lehrstunde in Sachen Rechtsstaat gleich. Wenn es um die Verletzung von Werten geht, wenn es darum geht, solche Ausfälle in der Polizei zu ahnden, ist das Strafrecht häufig nicht der Hebel, der das Problem löst. Das Landgericht hat die Anklage der Staatsanwaltschaft vor allem deshalb nicht zugelassen, weil es einen Unterschied macht, ob eine geschlossene Gruppe untereinander fragwürdige Inhalte austauscht oder ob solche Inhalte verbreitet werden, ob die Öffentlichkeit mit diesen Inhalten traktiert wird. Diese Unterscheidung gilt für Polizisten genauso wie für jeden anderen Bürger auch. Nele Leubner und Stephen Weber erläutern die Entscheidung.

Natürlich muss der Staat von seinen Polizeibeamten erwarten, dass sie seine Werte vertreten und keine Hetze – auch keine satirische – gegen Schwule, Behinderte und Migranten teilen. Das ist aber in erster Linie eine Frage des Beamtenrechts und des Disziplinarrechts. Ich störe mich an der Entscheidung des Frankfurter Landgerichts nicht. Sie stößt die Politik darauf, dass sie eigene Instrumente finden muss, um solche Ausfälle in den Reihen der Polizei zu vereiteln und noch wichtiger zu verhindern. Das ist der mühsamere, aber wirksamere Weg, als das Strafrecht zu bemühen.

TOP 3 DES TAGES

OB-Wahl Mainz: Was Haase und Viering alles versprochen haben

Beim OB-Forum in der VRM stellten sich Nino Haase (2. v.l.) und Christian Viering (2.v.r.) den Fragen von Dennis Rink und Julia Sloboda.
Beim OB-Forum in der VRM stellten sich Nino Haase (2. v.l.) und Christian Viering (2.v.r.) den Fragen von Dennis Rink und Julia Sloboda.
© Sascha Kopp
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Beim VRM-Forum zur Oberbürgermeisterstichwahl in Mainz haben die beiden verbliebenen Kandidaten Nino Haase (parteilos) und Christian Viering (Grüne) eine ganze Menge versprochen: mehr Wohnungen, mehr Grün in der Stadt, höhere Gehälter für Erzieherinnen, weniger Hundesteuer. Meine Kollegin Maike Hessedenz hat das in ihrem Bericht zu dem Forum für Sie zusammengefasst.

Wer den spannenden Schlagabtausch zwischen dem zum Favoriten avancierten Haase und seinem erstaunlich wenig kämpferischen Herausforderer Viering nachsehen möchte, kann unsere eineinhalbstündige Aufzeichnung des Forums aufrufen. Angucken und am Sonntag wählen gehen, heißt die Devise für alle wahlberechtigten Mainzer. 

Künstliche Intelligenz: Das Wettrennen zwischen Schülern und Lehrern ist eröffnet

OpenAI steht mit seinem Textroboter ChatGPT seit Wochen in den Schlagzeilen, weil viele Millionen die KI-Anwendung ausprobieren können.
OpenAI steht mit seinem Textroboter ChatGPT seit Wochen in den Schlagzeilen, weil viele Millionen die KI-Anwendung ausprobieren können.
© Frank Rumpenhorst/dpa

Haben Sie sich schon mit der Debatte um ChatGPT beschäftigt? Bei dieser neuen Stufe der künstlichen Intelligenz geben Sie dem Chatbot eine möglichst präzise Fragestellung vor und ChatGPT spuckt Ihnen dazu – wenn gewünscht – gleich ein ganzes Referat oder auch eine passende Rede aus. Dass das die Arbeit in den Schulen und an den Universitäten revolutionieren wird, ist klar. Die rheinland-pfälzische Schulministerin Stefanie Hubig hat verstanden, dass dieser Revolution im Bereich der Künstlichen Intelligenz nicht mit Verboten beizukommen ist. Eine Vorstellung, wie Lehrer künftig checken können, ob Schülerarbeiten mithilfe des Chatbots erstellt worden sind, hat sie allerdings noch nicht. In Supergeschwindigkeit wird das Land seine Lehrer zu diesen Fragestellungen fit machen müssen, damit sie ihren Schülern bei der digitalen Entwicklung nicht wieder einmal hinterherlaufen. Stephen Weber zeichnet die spannende Debatte im Landtag dazu nach.

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Heidel: Wir wollen Svensson über 2024 hinaus bei Mainz 05 halten

Der Vertrag von Bo Svensson läuft 2024 aus. Sportvorstand Christian Heidel arbeitet an einer weiteren Zusammenarbeit.
Der Vertrag von Bo Svensson läuft 2024 aus. Sportvorstand Christian Heidel arbeitet an einer weiteren Zusammenarbeit.
© FM

Keine Frage: Nach Jürgen Klopp und Thomas Tuchel zieht sich Mainz 05 mit Bo Svensson gerade seinen dritten Top-Trainer heran. So klar dem Sportvorstand Christian Heidel ist, dass es Svensson irgendwann zu den größeren Clubs ziehen wird, so zuversichtlich ist der Trainermacher, Svensson über seinen aktuellen Vertrag hinaus (läuft bis 2024) an den Verein binden zu können. Wann und wie – darüber lässt sich Heidel natürlich nicht in die Karten gucken. Dass er öffentlich über die Verlängerung spricht, ist aber ein Zeichen dafür, dass auch Svensson nicht abgeneigt zu sein scheint, nicht schon in 2024 weiterzuziehen. Meine Sport-Kollegen Florian Schlecht und Henning Kunz zeichnen den Poker um die Schlüsselfigur des aktuellen Mainz-05-Erfolgs nach.

ZU GUTER LETZT

Zu guter Letzt eine Erinnerung: Morgen fahren wegen der Warnstreiks im öffentlichen Dienst in Mainz keine Busse und Straßenbahnen. Die Nahverkehrszüge der Bahn sind davon nicht betroffen. Wir haben für alle Mainzer aber einen Tipp: Wer mal die melonengelben Mainzer Mieträder ausprobieren möchte, kann das heute und morgen kostenlos tun. Mit dem Code „STREIK2023“ kann man die Räder von ihren Stationen loseisen und gebührenfrei 30 Minuten durch die Stadt radeln.

Exklusiv aus der Redaktion „Rheinhessen am Mittag“

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