Geboren am 3. Juni 1935 in Bad Kreuznach, aufgewachsen auf dem Bauernhof der Eltern in Wöllstein, Besuch der Volks- und Oberschule, nach Bäckerlehre in Alzey Anstellung als Bäcker in Wiesbaden, 1956 freiwillige Meldung zur Bundeswehr, Ausbildung zum Elektroniker bei der Luftwaffe, dann stationiert in Lagerlechfeld südlich von Augsburg, nach Ende der neunjährigen Dienstzeit 25 Jahre selbständig mit eigenem Fernseh- und Elektrogeschäft in Wöllstein, anschließend neun Jahre als Elektroniker beschäftigt in der Ziegelei Jung in Wöllstein, Pensionierung 2000.
Seit 1960 verheiratet mit Ehefrau Monika, geb. Döring. Im März wurde Diamantene Hochzeit gefeiert. Das Paar hat drei Söhne, eine Tochter, neun Enkel und vier Urenkel.
Die Eheleute wohnen am Ortsrand von Wöllstein, machen gerne lange Spaziergänge in den Weinbergen und sind seit vielen Jahren in der Flüchtlingshilfe engagiert.
Polnische Zwangsarbeiter iN DEUTSCHLAND 1939-1945
Nach dem deutschen Überfall auf Polen im September 1939 wurden bis Kriegsende fast drei Millionen polnische Zwangsarbeiter nach Deutschland verschleppt und in der Rüstungsindustrie, auf Baustellen, in der Landwirtschaft, im Handwerk oder in Privathaushalten eingesetzt. Heinrich Himmlers „Polen-Erlasse“ vom 8. März 1940, die für Behörden und Arbeitgeber bindend waren, regelten die Einzelheiten der wirtschaftlichen Ausbeutung und manifestierten die Ausgrenzung der Polen als minderwertige Menschen im Reich. Ihre Arbeitskraft war alles, was zählte. Die Polen bekamen weniger Verpflegung als Deutsche oder andere Ausländer, sie durften den zugewiesenen Wohnort nicht verlassen, Bus und Bahn nicht benutzen, abends nicht ausgehen, weder Kinos noch Theater, Gaststätten oder Kirchen besuchen. Strafrechtlich war nicht die Justiz, sondern die Gestapo für die polnischen Zwangsarbeiter zuständig. Ihre Kleidung musste mit einem aufgenähten „P“ gekennzeichnet sein (Foto) – noch vor dem am 1. September 1941 eingeführten Judenstern war es die erste für jedermann sichtbare Stigmatisierung von Menschen im „Dritten Reich“.
Quelle: zwangsarbeit-archiv.de