Geboren am 14. August 1937 in Berlin als Marie-Luise Möring, aufgewachsen in Berlin-Kreuzberg, Lübbecke und Nettelstedt (Ostwestfalen), 1957 bis 1963 Studium der Medizin in Münster, Hamburg und Kiel, 1979 bis zur Pension 2002 Betriebsärztin an der Uniklinik Mainz. Aus der 1962 geschlossenen Ehe mit dem Fernseh-Journalisten Manfred Buchwald (†2012) gingen eine Tochter, zwei Söhne und fünf Enkelkinder hervor.
Marie-Luise Buchwald ist als gläubige und kritische Katholikin bei der Initiative Maria 2.0 aktiv, sowie engagierte Friedensaktivistin. Ihr besonderes Interesse gilt der antiken Archäologie. Auch die deutsch-israelische Freundschaft liegt ihr sehr am Herzen. Sie besuchte zahlreiche Länder des Nahen und Mittleren Ostens. Mit dem Inhalt der Bücherregale in ihrem Haus in Nieder-Olm könnte man ohne Weiteres ein ganzes Antiquariat bestücken.
Seidenraupenzucht für Fallschirme
Zur Produktion von Fallschirmen für die Truppe der Fallschirmjäger benötigte die Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg dringend Seide – ein Rohstoff, der in Deutschland denkbar knapp war. Also deklarierten die Nazis die Seidengewinnung zur Volksaufgabe. Ein Erlass des Reichsministers für Wissenschaft und Erziehung, Bernhard Rust, etablierte im Mai 1940 die flächendeckende Seidenraupenzucht in den Volksschulen. Dazu gehörte die Anpflanzung von Maulbeerbäumen, von deren frischen Blättern sich die Raupen des Seidenspinners ausschließlich ernähren. Bei ihrer Verpuppung spinnt die Raupe einen Faden von bis zu 900 Metern Länge. Bei der „Ernte“ wird die Larve getötet, der Faden aufgenommen. Weil sich herausstellte, dass die Qualität der in den Schulen hergestellten Seide für die Produktion reißfester Fallschirme meist nicht ausreichte, wurde mit U-Booten japanische Seide ins Reich importiert.