VERLOSUNG
Für die Aufführung am Donnerstag, 17. August, um 20.30 Uhr, verlosen wir drei mal zwei Karten. Wer gewinnen möchte, schreibt bis Donnerstag, 3. August, 12 Uhr, eine E-Mail an rheinhessen@vrm.de, Betreff: Nibelungen. Bitte Kontaktdaten angeben. Gewinner werden telefonisch benachrichtig, die Karten werden per Post zugestellt.
WORMS - Die Tage vor der Premiere sind für Regisseur Nuran David Calis und Dramaturg Thomas Laue die wahrscheinlich aufregendsten in der gesamten Probenphase. Mit einem Arbeitspensum von 16 oder 18 Stunden am Tag. „Im Theater passiert in der letzten Woche eigentlich alles“, sagt Laue. Bis zur Medienprobe sollte das Stück „Glut. Siegfried von Arabien“ im Großen und Ganzen stehen. Wenn es aber sein muss, wird noch bis zehn Minuten vor der Premiere am Ablauf geschraubt.
Das kann auf Theaterbühnen immer wieder passieren. Aber derzeit sieht es danach in Worms überhaupt nicht aus. Sehr gut im Zeitplan seien sie, erzählen Calis und Laue. Trotz dieser aufregenden Zeit sitzen sie an diesem Morgen relativ entspannt nebeneinander. Nicht auf dem Sofa vor der Bagdad-Bahn, wo sie sich später bei den Proben austauschen werden, sondern im großen Zelt hinter den Kulissen. Calis und Laue sind ein Team. Diesen Eindruck wollen sie bei diesem Gespräch nicht nur vermitteln. Als Beobachter nimmt man es diesen beiden Männern ab, die seit rund 20 Jahren zusammenarbeiten: Hier sitzen zwei am Tisch, die harmonisieren. Kein Dramaturg, der die Arbeit des Regisseurs mit barschen Worten niedermacht, und kein Regisseur, der beleidigt reagiert, wenn der Dramaturg Anregungen und Hinweise gibt.
„Ich stelle Fragen, die sich sonst keiner traut, und manchmal auch Fragen, die Nuran sonst bei keinem zuließe“, erklärt Laue seine Rolle als Dramaturg. Und Calis beschreibt das Verhältnis zwischen ihm und Laue so: „Thomas führt mich an Fragen heran, die ich wegen meiner Betriebsblindheit nicht sehen kann. Er ist der Navigator, der mich am Schwarzen Loch vorbeiführt.“ Laue ist derjenige, der mit dem Blick von außen die Proben begleitet. Ist alles stimmig? Passen Dynamik und Rhythmus? Das ist sein Part als Dramaturg. Einer, den Calis sehr schätzt. Vor dem Gespräch mit dieser Zeitung sind beide die Szenen durchgegangen. Sie haben überlegt, wo sie streichen könnten. Im engen Kontakt mit Autor Albert Ostermaier und mit Intendant Nico Hofmann wird das Stück in den Tagen vor der Premiere auf höchste Tauglichkeit getrimmt.
Erstmals mit Musik von Wagner
Erstmals wird Musik von Richard Wagner gesungen. Calis und Laue sind sich einig: Mit der Musik öffnet sich für den Besucher eine neue Welt. Emotionaler und greifbarer solle das Stück werden. „Musik ist eine Form der Zugänglichkeit für jeden“, sagt Calis.
Die zusätzliche Ebene der Musik mache „Glut“ für den Zuschauer auch nicht zu kompliziert. Laue gibt eine Zusammenfassung des Stücks: „Die Bagdad-Bahn fährt in Konstantinopel, dem heutigen Istanbul, los. Im Zug sitzen Diplomaten und Agenten, die Agenten tarnen sich als Theatertruppe, die die Nibelungen probt. Alle sind auf dem Weg zu Scheich Omar, wo alles wie bei den Nibelungen auf die große Tragödie zuläuft.“ So einfach ist es. Zu besichtigen bei der Premiere.