Verkehr an Pfingsten: Staus auf Autobahnen und in Zügen?

aus Das 49-Euro-Ticket

Thema folgen
Am Pfingstwochenende ist mit viel Verkehr zu rechnen. Die Verkehrsverbünde geben Tipps, wann die besten Fahrzeiten für Ausflügler sind. Foto: Guido Schiek
© Guido Schiek

Ausflüge, 9-Euro-Ticket, viele Großveranstaltungen in Hessen und Rheinland-Pfalz: Was Autofahrer und Bahnreisende erwartet, wo es eng werden könnte und wie man entspannter reist.

Anzeige

WIESBADEN/MAINZ. Pfingsten steht vor der Tür – doch was geht auf den Straßen und in den Zügen? Sofern das Wetter keinen dicken Strich durch die Rechnung macht, steht ein ideales Ausflugs- und Kurzurlaubswochenende bevor, mit zahlreichen Großveranstaltungen auch in Hessen und Rheinland-Pfalz. Darunter das Schlossgrabenfest in Darmstadt, das Pfingstturnier in Wiesbaden, das Open-Ohr-Festival in Mainz oder „Rock am Ring“ in der Eifel mit Zigtausenden Besuchern. Ein Überblick über die zu erwartende Lage auf den Autobahnen sowie in Bussen und Bahnen.

Autobahnen

Mit mindestens so viel Verkehr wie vor Corona müssen alle rechnen, die am Pfingstwochenende auf die Autobahn wollen. Der Auto Club Europa (ACE) und der ADAC erwarten daher auch lange Staus. Neben den Feiertagen beginnen in Baden-Württemberg und Bayern die zweiwöchigen Pfingstferien. Die Vorsaison dürfte laut ACE viele Reisende in den Süden, an die Strände von Nord- und Ostsee und in die Mittelgebirge ziehen. Auch bekannte Naherholungsgebiete werden als Ziel beliebt sein, was viel Verkehr nicht nur auf die Autobahnen, sondern auch auf die Nebenstrecken spülen dürfte.

Anzeige

Die Staugefahr sei im Süden Deutschlands besonders hoch, teilt der ADAC mit. Der Autoclub erwartet die „massivsten Verkehrsstörungen“ am Freitagnachmittag, im Süden auch noch Samstagvormittag und am Pfingstmontag. Am Sonntag mache sich der Reiseverkehr auf weiterhin bemerkbar, auch Staus seien möglich. Aber das Aufkommen sei „spürbar geringer als am Samstag“, lautet die Prognose des ACE.

Allerdings kann sich bei schönem Wetter der Ausflugsverkehr rund um die Naherholungsgebiete auf den Nebenstrecken erhöhen. Die Autoclubs halten Staus und Verzögerungen besonders in den Großräumen, auf den Routen zu den Küsten und in die Alpen sowie generell auf den Nord-Süd-Strecken für möglich – betroffen sein könnten also auch die durchs Rhein-Main-Gebiet verlaufenden A3, A5, A6 und A61.

Busse und Bahnen

Den Bussen und Bahnen besonders im Nahverkehr wiederum steht ein erster Stresstest nach Einführung des 9-Euro-Monatstickets am Mittwoch bevor. Zwar weiß niemand, wie groß der Andrang nun tatsächlich sein wird. Doch voll wäre es wohl selbst ohne die Sonderfahrkarten geworden. So weist ein Bahnsprecher darauf hin, dass die Fahrgastzahlen bei der Bahn zuletzt auch ohne Sondertickets wieder deutlich gestiegen sind. Über Ostern hat der Konzern sogar mehr Reisende in den Zügen gezählt als Ostern 2019 – vor der Krise. Es dürfte also auf jeden Fall voll werden, besonders auf touristischen Strecken.

Anzeige

Viele Verkehrsunternehmen haben nach eigenen Angaben zwar auf zahlreichen S-Bahn- und Regionalzuglinien die Platzkapazitäten erweitert – aber zugleich angekündigt, dass etwa die Fahrradmitnahme nicht immer und überall möglich sein wird. Auch wenn in manchen Verbünden die Räder eigentlich kostenlos mitgenommen werden können.

So empfiehlt zum Beispiel der RMV, besonders im Ausflugsverkehr am Wochenende „mehr Zeit einzuplanen, alle Türen zu benutzen und bei der geplanten Mitnahme von Fahrrädern in touristischen Regionen Fahrten zu Stoßzeiten zu vermeiden“. Tipp des RMV: die „Hinfahrt frühmorgens und die Rückfahrt am späten Abend anzutreten sowie Ausflüge wochentags zu unternehmen, wenn außerhalb der morgendlichen und abendlichen Stoßzeiten ein dichtes Angebot und eine etwas niedrigere Fahrgastnachfrage für entspanntere Platzverhältnisse sorgen“.

Eng wird es nicht nur in den Zügen, sondern auch auf den Gleisen. Zahlreiche Baustellen bundesweit bremsen den Verkehr über Pfingsten aus. Bei der Deutschen Bahn konzentriert sich das Baugeschehen am langen Wochenende vor allem im Norden, Westen und Südwesten. Auf den Strecken zwischen Hamburg und Hannover wird ebenso gebaut wie zwischen Frankfurt und Mannheim, Dortmund und Düsseldorf oder im Mittleren Rheintal. Die Bauarbeiten führten unter anderem „zu längeren Fahrtzeiten, Zug- und Halteausfällen oder zusätzlichen Umstiegen“, hieß es. Hinzu kommen die Baumaßnahmen der einzelnen Verbünde. Es lohnt also ein Blick auf die jeweilige Internetseite, um sich vorab zu informieren.

Zu unserem Dossier zum 9-Euro-Ticket geht es hier.