Schneller als geplant konnten die Arbeiten an der Theodor-Heuss-Brücke abgeschlossen werden. Ab Mittwochnachmittag soll der Verkehr wieder rollen.
Von Michael Erfurth und Nicholas Matthias Steinberg
Ab Mittwochnachmittag wird die Sperrung aufgehoben. Die Arbeiten an der Brücke sind schneller fertig geworden, als geplant.
( Foto: Andreas Arnold/dpa)
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WIESBADEN/MAINZ - Viele Autofahrer werden aufatmen: An diesem Mittwoch soll die Theodor-Heuss-Brücke nach dreieinhalbwöchiger Sperrung wieder für den Autoverkehr freigegeben werden. Ab dem frühen Nachmittag ist die Rheinbrücke für den motorisierten Individualverkehr befahrbar, teilten beide Städte mit.
Die Verkehrsdezernenten von Wiesbaden und Mainz, Andreas Kowol und Katrin Eder (beide Grüne), wollen gegen 12.30 Uhr die wichtige Verkehrsverbindung zwischen den Landeshauptstädten offiziell freigeben. Die Arbeiten an der Brücke, für die vier Woche veranschlagt waren, wurden schneller abgeschlossen als geplant.
Eder hofft auf stärkere Nutzung von ÖPNV und Rad
„Dass die Brückensperrung nun früher als vorgesehen aufgehoben werden kann, sind gute Neuigkeiten“, sagte Kowol, der sich beim Tiefbau- und Vermessungsamt und der ausführenden Firma für „die schnelle und zuverlässige Arbeit“ bedankte. Die Stadt Wiesbaden ist zuständig für die Arbeiten auf der Brücke, die die Mainzer Innenstadt mit Kastel verbindet. „Mit einem straffen Ablauf und einigen Alternativangeboten haben die Landeshauptstädte gemeinsam dafür Sorge getragen, die Auswirkungen der dringend notwendigen Arbeiten so kurz und erträglich wie möglich zu halten“, so Katrin Eder. Die Grünen-Politikerin bedankt sich bei den Verkehrsteilnehmern für ihre Geduld und hofft, „dass viele auch künftig im Interesse der Umwelt und der Stauvermeidung weiter das Rad sowie die Angebote des ÖPNV nutzen.“
Wegen der Bauarbeiten konnten nur noch Stadtbusse, Radler, Fußgänger und Rettungsdienste sowie an den Wochenenden abends einige Fastnachter die Brücke nutzen. Um während der Brückensperrung Alternativen zu bieten, hatten die Verkehrsgesellschaften ein vergünstigtes Brückenticket angeboten und zusätzliche Busse eingesetzt. Darüber hinaus verkehrten Fahrrad-Shuttleservices zwischen den beiden Rheinufern.
Die Sperrung der Innenstadt-Brücke, über die ansonsten täglich rund 45.000 Autos fahren, sorgte in den ersten Tagen nach der Sperrung für erhebliche Staus und teils chaotische Zustände auf dem Mainzer Autobahnring samt Schiersteiner und Weisenauer Brücke. Besonders betroffen war das A60-Teilstück zwischen den Brücken sowie die Zubringerstrecken über A63, A643 und B9. Morgens staute es sich Richtung Hessen, abends Richtung Bingen. Dass das Verkehrsaufkommen auf den Autobahnen zugenommen habe, sei deutlich spürbar gewesen, berichtet Polizeisprecher Rinaldo Roberto. Doch zu extremen Verkehrsbehinderungen sei es lediglich in den ersten Tagen gekommen. „Danach hat sich die Situation deutlich beruhigt“, so Roberto.
Kam es am ersten Werktag der Sperrung rund um den Mainzer Ring noch zu 17 Unfällen im morgendlichen Berufsverkehr, pendelte sich dies schon bald auf ein Normalniveau von maximal fünf Unfällen ein, an diesem Montag und Dienstag zu jeweils zwei. Die Polizei war täglich mit Motorradkräften unterwegs, um die Situation auf den Straßen zu beobachten und einzugreifen. Ein Schwerpunkt lag in diesem Fall auf Wormser und Weisenauer Straße.
Dort wurde zu den Hauptverkehrszeiten eine Ampel ausgeschaltet, um den Verkehrsfluss zu beschleunigen. „Es war zu beobachten, dass die Straßen in der Innenstadt frei waren, dafür aber die A60-Anschlussstellen in Gonsenheim, Hechtsheim und Weisenau regelmäßig vollliefen“, so Roberto. An den Ab- und Auffahrten an der Anschlussstelle Weisenau musste die Polizei zuletzt mehrfach eingreifen, weil Autofahrer im morgendlichen Berufsverkehr durch Ab- und Auffahren Zeit zu sparen. Sie überfuhren dabei Sperrflächen und brachten Schulkinder in Gefahr. Mehrere Verkehrsteilnehmer wurden von Beamten verwarnt.
Bei einer routinemäßigen Bauwerksüberprüfung im vergangenen Jahr wurden Schäden an den Übergangskonstruktionen in den Pfeilerachsen festgestellt. Die Traversenlager mussten noch in diesem Winter ausgetauscht werden, da man andernfalls erhebliche Folgeschäden am Bauwerk riskiert hätte.
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Dieser Artikel wurde ursprünglich am 04.02.2020 um 12:40 Uhr publiziert.