Zoll und Polizei ist bei einer gemeinsamen Razzia im Rhein-Main-Gebiet ein Schlag gegen organisierte Schwarzarbeit im Reinigungsgewerbe gelungen.
Von red
Symbolfoto: dpa
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FRANKFURT - Fast 500 Einsatzkräfte haben am Dienstag im Rhein-Main-Gebiet im Kampf gegen Schwarzarbeit und illegale Machenschaften von Reinigungsfirmen 48 Wohnungen und Geschäftsräume durchsucht. Insgesamt seien fünf Haftbefehle in Frankfurt und Koblenz vollstreckt und rund vier Millionen Euro sicher- oder unter Arrest gestellt worden, teilten Staatsanwaltschaft und Zoll mit.
Es sei im Gebäudereinigungssektor ein mutmaßliches Netzwerk von Dienstleistungs- und Scheinfirmen zerschlagen worden. Durchsucht worden seien die Gebäude von drei Reinigungsfirmen, die über Scheinfirmen in großem Umfang Steuern und Sozialversicherungsbeiträge hinterzogen haben sollen.
Schwarzlöhne über Scheinrechnungen bezahlt
Bei den illegalen Machenschaften sollen fiktive Rechnungen von Servicefirmen beglichen, die Gelder dann aber bar wieder zurückgezahlt worden sein. Damit seien dann die Schwarzlöhne von Reinigungskräften bezahlt worden.
Das Volumen dieser Scheinrechnungen betrage den bisherigen Ermittlungen zufolge rund zehn Millionen Euro. Es seien Haftbefehle gegen zwei 55 und 28 Jahre alte Betreiber einer Firma im Main-Taunus-Kreis, zwei ihrer Helfer und gegen einen 42 Jahre alten Verdächtigen aus dem Kreis Mainz-Bingen vollstreckt worden.
Unternehmer sollen nur zehn Euro am Tag bezahlt haben
Die beiden Unternehmer aus dem Main-Taunus-Kreis sollen ihre Arbeitskräfte zudem ausgebeutet und ihnen teilweise nur zehn Euro Lohn am Tag gezahlt haben. Gegen zwei Geschäftsführer einer Frankfurter Reinigungsfirma werde zudem ermittelt. Auch sie sollen Rechnungen der Servicefirmen genutzt haben.