2023 wird der Hessentag in Pfungstadt ausgerichtet. Der Bürgermeister Patrick Koch erwartet sich davon einen Schub für die Stadtentwicklung.
Von Wolfgang Görg
Lokalredakteur Darmstadt-Dieburg
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PFUNGSTADT/WIESBADEN - Das südhessische Pfungstadt richtet 2023 den Hessentag aus. Das Landeskabinett in Wiesbaden hat der Stadt am Dienstag den Zuschlag für die Ausrichtung des Landesfests erteilt. Eine Delegation mit Bürgermeister Patrick Koch und Stadtverordnetenvorsteher Oliver Hegemann (beide SPD) an der Spitze erhielt in der Landeshauptstadt von Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) die Hessentagsurkunde.
Eine Überraschung war es für die Pfungstädter nicht, sie hatten keinen Konkurrenten. Voraussichtlich vom 2. bis 11. Juni soll 2023 in der Kleinstadt gefeiert werden. "Es ist die einmalige Chance, die Stadt weiterzubringen", sagte Bürgermeister Koch, der vor einem Jahr den Vorschlag für den Hessentag vorgelegt hatte.
Zum zweiten Mal wird Pfungstadt im Jahr 2023 den Hessentag ausrichten. Foto: Torsten Boor
"Pfungstadt liegt in der einzigartigen Kulturlandschaft Hessisches Ried und ist gleichzeitig sehr gut an das Ballungszentrum Rhein-Main angebunden", nannte Ministerpräsident Bouffier als Vorzüge der künftigen Hessentagsstadt. Sie erfülle alle Voraussetzungen für einen Hessentag.
Die Erwartungen in Pfungstadt, das nach 1973 zum zweiten Mal Ausrichter des Landesfestes ist, sind groß. Unter dem Titel "Hessentag der Zukunft" will die Stadt einen klimaneutralen Hessentag ausrichten, bei dem E-Mobilität und Ressourcenschonung im Mittelpunkt stehen sollen. Von dem Fest erwartet sich auch der Stadtverordnetenvorsteher Oliver Hegemann einen Schub für die Stadtentwicklung. Eine Hessentagsstadt erhält dafür 6,5 Millionen Euro an Fördergeld, die selbe Summe muss aber auch die Stadt aufbringen.
Vorrangig fünf Projekte will die Stadt mit Blick auf den Hessentag umsetzen. Ganz oben auf der Prioritätenliste steht der Umbau der Haupteinkaufsstraße in eine Fußgängerzone. Zudem sind ein Radwegekonzept, die Aufforstung des Stadtwaldes, der Ausbau der Barrierefreiheit sowie die Entwicklung eines Sport- und Freizeitzentrums Süd geplant. "Der Hessentag dauert zehn Tage, wirkt aber Jahrzehnte", sagte Staatsminister Axel Wintermeyer (CDU) zur Nachhaltigkeit.
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Es gibt aber auch Kritik an der Ausrichtung. Wegen der Kosten. Pfungstadts Hessentagsbeauftragter Friedhelm Büchsel rechnet mit einem Minus von 4,3 Millionen Euro für die zehn Festtage mit Landesausstellung, Hessentagsstraße und Hessentagsarena. Zwei Millionen davon übernimmt das Land. Unter dem Verweis auf andere Hessentagsstädte bezweifeln die Kritiker, dass es bei diesem Defizit bleibt und befürchten Steuererhöhungen. "Das ist vorsichtig kalkuliert", weist der Rathauschef Bedenken zurück.
In diesem Jahr war Bad Hersfeld Ausrichter, in den kommenden Jahren sind es Bad Vilbel (2020), Fulda (2021) und Haiger im Lahn-Dill-Kreis (2022).
Dieser Artikel wurde ursprünglich am 03.12.2019 um 14:34 Uhr publiziert.