Pflanzen online bestimmen

Wildrosen sind hübsch anzuschauen, aber nicht immer leicht zu bestimmen.Foto: Senckenberg/Ritz  Foto: Senckenberg/Ritz
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Senckenberg-Wissenschaftler haben eine Online-Datenbank zur einfacheren Bestimmung von Pflanzen in Deutschland ins Leben gerufen. Das frei zugängliche Portal soll dabei...

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FRANKFURT/GÖRLITZ. Senckenberg-Wissenschaftler haben eine Online-Datenbank zur einfacheren Bestimmung von Pflanzen in Deutschland ins Leben gerufen. Das frei zugängliche Portal soll dabei helfen, besonders schwer zu bestimmende Farn- und Blütenpflanzen eindeutig zu erkennen und die Erforschung der Flora voranzutreiben.

Selbst Fachleuten fällt es nicht immer leicht, Wildrosenarten voneinander zu unterscheiden – zu ähnlich sehen sich die Pflanzen, zu gering sind deren Unterscheidungsmerkmale. „Wir sprechen hier von bestimmungskritischen Arten“, sagte Christiane Ritz vom Senckenberg Museum für Naturkunde in Görlitz und fügte hinzu: „Um das Erkennen solcher Pflanzenarten zu erleichtern, haben wir nun gemeinsam mit unseren Senckenberg-Kollegen aus Frankfurt sowie Wissenschaftlern der Universität Jena und dem Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung eine Online-Datenbank veröffentlicht.“ Die Erstellung der Online-Datenbank wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert.

Wie die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung in Frankfurt mitteilte, bietet das Portal Vorzüge, die sonst nur eine wissenschaftliche Sammlung leisten kann: den Zugriff auf Vergleichsmaterial. „Vorteil dieses virtuellen Herbariums ist die Zugänglichkeit für jedermann und zu jeder Zeit“, erklärte Stefan Dressler vom Forschungsinstitut in Frankfurt. Der Schwerpunkt liege hierbei vor allem auf Gattungen, die sich ungeschlechtlich, also ohne Befruchtung, fortpflanzten. Diese Pflanzenarten gelten auch unter Experten als besonders schwierig zu bestimmen.

Im Portal werden für diese Gattungen alle in der Botaniker-Bibel „Rothmaler – Exkursionsflora von Deutschland“ aufgeführten, sowie weitere wichtige Arten vorgestellt. „Dazu bieten wir hochauflösende Scans und vielfach auch Detailaufnahmen relevanter Merkmale als Überprüfungshilfen für das korrekte Bestimmungsergebnis“, sagte Ritz. Nach ihren Worten können sich die Wissenschaftler auch sehr gut vorstellen, das Angebot zu erweitern und bei den Pflanzengattungen über die deutschen Landesgrenzen hinaus zu schauen.

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Von Rainer H. Schlender