Mit Stühlen und Tischbeinen sind Sonntagnacht 15 bis 20 Personen in der Fußgängerzone aufeinander losgegangen. Die Polizei ermittelt. Nicht der erste Vorfall an dieser Stelle.
Von Christine Bausch
Reporterin Rheinhessen
In der Kämmererstraße vor der Kaiser Passage (hinten) kam es in der Nacht zum Sonntag zu einer Massenschlägerei.
(Archivfoto: pakalski-press/Andreas Stumpf)
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WORMS - Nach der Massenschlägerei in der Kämmererstraße, bei der in der Nacht zum Sonntag mindestens vier Menschen verletzt wurden, sind die meisten Beteiligten verschwunden. Genau das erschwert die Ermittlungen der Polizei. Wann es neue Erkenntnisse über den genauen Ablauf und die Hintergründe der Auseinandersetzung gibt, ist deshalb offen. Und hängt maßgeblich von den Aussagen der Beteiligten wie auch von den eingehenden Zeugenhinweisen ab.
Nur vier Verletzte blieben zurück
Fest steht, dass gegen 1.30 Uhr in der Fußgängerzone, etwa in Höhe der Kaiser Passage, 15 bis 20 Personen mit Stühlen, Tischbeinen und Gürteln aufeinander losgingen. Dafür „benutzten“ und beschädigten sie laut Polizei das auf der Straße stehende Mobiliar eines benachbarten Lokals. Mehrere Notrufe gingen bei der Polizei ein.
Als die ersten Streifenwagen ankamen, flüchteten fast alle Beteiligten – zurück blieben vier Verletzte, deren Personalien aufgenommen wurden. Die Hintergründe des Vorfalls sind ebenso Gegenstand der Ermittlungen wie mögliche Zusammenhänge mit früheren Auseinandersetzungen in der Nähe.
Im vergangenen Jahr hatte es gleich mehrere heftige Auseinandersetzungen in der Kämmererstraße gegeben: Ein Angriff zweier Männer, die am 7. Juli 2021 einen 30-Jährigen mit Tritten gegen den Kopf und Stichen mit einer Haushaltsschere so schwer verletzt haben sollen, dass er notoperiert werden musste, wird derzeit vor dem Mainzer Landgericht verhandelt.
Der Vorwurf lautet auf versuchten Totschlag. Laut Anklage soll es sich um einen Racheakt handeln: Das Opfer soll die beiden angeklagten Brüder (41 und 42 Jahre alt) mit einer Aussage zu einer Auseinandersetzung am 3. Juli 2021, ebenfalls in der Kämmererstraße, belastet haben. Damals waren zehn bis 15 Personen aufeinander losgegangen, die Polizei hatte Schlag- und Stichwaffen sichergestellt.
Am 30. April 2021 schließlich hatte ein Unbekannter in der Nähe der beiden späteren Tatorte die Scheiben eines Bistros eingeschlagen, drinnen einen Spielautomaten demoliert und den Inhaber angegriffen. Später am Tag hatte es in der Nähe eine lautstarke Auseinandersetzung gegeben, mutmaßlich auf Türkisch.
Zwei Hinweise zum Geschehen vom Sonntag sind bereits eingegangen, weitere nimmt die Polizei unter Telefon 06241-8520 entgegen. Auch Fotos oder Handy-Videos könnten bei der Aufklärung helfen.
Dieser Artikel wurde ursprünglich am 27.06.2022 um 15:49 Uhr publiziert.